"Weil sich Präsident Bush entschloss zu handeln, ist die Welt gleichermaßen sicherer und besser"
Rede der Sicherheitsberaterin des US-Präsidenten über den Terrorismus und wie ihm zu begegnen ist
Im Folgenden dokumentieren wir eine Rede der Nationalen
Sicherheitsberaterin Dr. Condoleezza Rice, die sie vor dem "National Legal Center for the Public Interest" in New York am 30. Oktober 2003 gehalten Amerika Dienst.
Von Dr. Condoleezza Rice
Es sind mehr als zwei Jahre vergangen, seit Terroristen diese Stadt - und
unser Land - zum Schlachtfeld im Krieg gegen den Terror gemacht haben. Es
wird Jahre dauern, die langfristigen Auswirkungen dieses verhängnisvollen
Tages - des 11. September - voll und ganz zu verstehen. Diese Tragödie hat
uns jedoch bestimmte Grundwahrheiten auf das Lebhafteste vor Augen geführt.
Sie kristallisierte unsere Verletzbarkeit durch Angriffe heraus, die in
entfernten Ländern ausgeklügelt wurden und ohne Vorwarnung Unglück in unser
Land bringen. Sie machte klar, dass es keine Option ist, Herausforderungen
unter den Teppich zu kehren. Und sie deckte die Unzulänglichkeiten unseres
Vorgehens, und in der Tat des Vorgehens der ganzen Welt, gegen Terrorismus
auf Jahre hinaus auf.
Es ist jetzt unleugbar, dass die Terroristen den Vereinigten Staaten - und
der zivilisierten Welt - viele Jahre vor dem 11. September den Krieg erklärt
haben. Der Anschlag auf die Kasernen der Marineinfanteristen im Libanon
1983, die Entführung der Achille Lauro 1985, der Bombenanschlag auf die Pan
Am 103 1988, auf das World Trade Center 1993, die Anschläge auf
amerikanische Botschaften 1998 und der Anschlag auf die USS Cole 2000 -
diese und andere Gräueltaten waren Teil eines andauernden und systematischen
Feldzugs zu vollständiger Zerstörung und Verbreitung von Angst. Bis zum 11.
September sahen sich die Terroristen jedoch keiner andauernden,
systematischen und globalen Reaktion ausgesetzt. Sie fühlten sich ermutigt -
und die Folge waren mehr Terror und mehr Opfer.
Seit dem 11. September verfolgen die Vereinigten Staaten und in der Tat die
gesamte internationale Gemeinschaft eine andere Strategie. Wir bringen den
Kampf zum Feind. Und wie Präsident Bush letzten Monat der Nation gegenüber
erklärte, drängen wir endlich die terroristische Bedrohung der Zivilisation
zurück, nicht nur am Rand ihrer Einflusssphäre, sondern im Zentrum ihrer
Macht.
Diese kühne Strategie ist symbolisch für den umfassenderen Ansatz zur
Außenpolitik, den wir jetzt nach dem 11. September verfolgen müssen. Wir
leben in einer Zeit großer Bedrohungen unserer nationalen Sicherheit - sogar
unseres nationalen Lebens - durch Terroristen, durch Schurkenstaaten, durch
die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen. Und die größte Bedrohung von
allen ist die potenzielle Verbindung zwischen ihnen - die schreckliche
Möglichkeit, dass die Terroristen nukleare, biologische oder chemische
Waffen von einem geächteten Regime beschaffen könnten, um ihre Ziele zu
erreichen und ihre Mittel an ihren Hass anzugleichen.
Diese Bedrohungen können nicht ignoriert oder weggewünscht werden. Der
einzig vernünftige Kurs angesichts solcher Gefahren ist, sich ihnen direkt,
ohne Illusionen zu stellen. Das tun die Administration und unsere Freunde
sowie unsere Bündnispartner auf der ganzen Welt.
Die Vernichtung der Taliban in Afghanistan war die erste Schlacht, denn sie
boten Al Qaida die Heimatbasis und den wichtigsten Zufluchtsort. Heute wird
ihr diese Zuflucht verweigert. Die Al Qaida ist nach wie vor eine Gefahr,
und wir verfolgen ihre Mitglieder weiterhin. Heute gibt es weltweit eine nie
da gewesene Zusammenarbeit bei der Strafverfolgung und den
Nachrichtendiensten, durch die Terrornetze erfolgreich zerschlagen und
Aktivitäten gestört werden. Das geschieht auf der ganzen Welt, an vielen
unterschiedlichen Orten. Fast zwei Drittel der Al-Qaida-Führung, ihre
Einsatzleiter und Schlüsselfiguren wurden gefangen genommen oder getötet.
Und die übrigen sind auf der Flucht - für immer.
Hören Sie sich nur einmal die Geschichten über die verschiedenen Orte an, an
denen es geschieht. In vielen Ländern in Europa, Thailand, Indonesien,
Pakistan, Afghanistan, auf der ganzen Welt gibt es ein Netz, einen Schirm
der Zusammenarbeit zwischen Nachrichtendiensten und
Strafverfolgungsbehörden, der etwas bewirkt.
Auch die Konfrontation mit dem Regime Saddam Husseins im Irak war
entscheidend. Zwölf Jahre lang saß Saddam Hussein mitten in der
unbeständigsten Region der Welt, widersetzte sich mehr als einem Dutzend
Resolutionen des UN-Sicherheitsrats, bedrohte sein Volk, seine Nachbarn und
die Welt.
Zwei Mal marschierte Saddam Hussein ohne Provokation in seine Nachbarländer
ein. Nachdem er einen von ihm begonnenen Aggressionskrieg verloren hatte,
machte die drohende Haltung Saddam Husseins gegenüber anderen Golfstaaten -
und die andauernde Unterdrückung seines Volks - eine massive Militärpräsenz
der Vereinigten Staaten und Großbritanniens am Golf und die 12 Jahre lange
Überwachung von zwei riesigen Flugverbotszonen erforderlich. Saddam Hussein
ist der einzige Tyrann unserer Zeit, der nicht nur Massenvernichtungswaffen
besaß, sondern sie auch für Massenmorde einsetzte. Er unterhielt
Verbindungen zu Terrornetzwerken. Er versteckte bekannte Terroristen
innerhalb seiner Grenzen, und er unterstützte palästinensische
Selbstmordattentäter. Und bis zu seinen letzten Tagen an der Macht war er
einer der grausamsten Tyrannen aller Zeiten. Während seine Schlachtfelder
weiterhin die Toten freigeben, während mehr Massengräber entdeckt werden,
sieht die Welt neuerliche Beweise seiner Folter und Unterdrückung des
irakischen Volkes.
Dies alles war seit über einem Jahrzehnt bekannt, als Präsident Bush im
September 2002 vor die Vereinten Nationen trat. Die Nachrichtendienste der
meisten Regierungen waren sich über Saddam Husseins Fähigkeiten und seine
Gelüste einig. Die Vereinten Nationen und andere internationale
Organisationen hatten die Angriffe Saddam Husseins auf seine Nachbarn, die
Folter des irakischen Volks und die Verstöße gegen das Völkerrecht wieder
und wieder dokumentiert. Der UN-Sicherheitsrat verabschiedete eine
Resolution nach der anderen - insgesamt 17 - in denen die Verpflichtungen
Saddam Husseins gegenüber der Welt dargelegt wurden und in denen gefordert
wurde, dass er diesen nachkommt oder sich den Konsequenzen stellt.
Können wir wirklich die Richtigkeit der Absetzung Saddam Husseins und die
Befreiung des Irak in Frage stellen? Ich sage es ganz deutlich: Saddam
Hussein wäre nicht von selbst gegangen. Zwölf Jahre lang machte Saddam
Hussein auf jede nur erdenkliche Weise deutlich, dass er nie abrüsten und
nie die gerechtfertigten Forderungen des Sicherheitsrats einhalten würde. In
der Tat mokierte er sich über diese Forderungen und unternahm alles, um sie
durch massive Täuschungs- und Verleugnungstaktiken zu umgehen. Es gab keinen
Grund zu der Annahme, dass ein weiteres Warten auf einen Sinneswandel
seinerseits Ergebnisse zeitigen würde. Die Bedrohung und die
Herausforderung, die er für die internationale Gemeinschaft darstellte,
konnte nicht länger geduldet werden.
Die Welt stand vor einer schwierigen Entscheidung. Hätten wir die
andauernden Entbehrungen, die er dem irakischen Volk aufzwang, auf
unbestimmte Zeit gutheißen sollen? Hätten wir auf unbestimmte Zeit zusehen
sollen, wie mehr Massengräber gegraben wurden und mehr unschuldige Kinder
ins Gefängnis gesteckt wurden? Hätten wir dulden sollen, wie Saddam Hussein
weiterhin die Welt täuscht und sich auf unbestimmte Zeit auf einem
potenziell todbringenden Arsenal schrecklicher Waffen im Herzen des Nahen
Ostens einnistet und seine Nachbarn bedroht?
Das, meine Damen und Herren, waren die Alternativen. Präsident Bush und eine
Koalition von über 40 Nationen entschlossen sich zu handeln, und weil sie
dies taten, ist die Welt gleichermaßen sicherer und besser.
Die Bedrohung durch die Verbreitung der todbringendsten Waffen der Welt und
ihrer Trägersysteme ist eine weitere seit Jahren lauernde Gefahr. Der
Austausch ballistischer Raketentechnologie zwischen Nordkorea und dem Iran
besteht seit langem. Die Menschen wissen seit langem, dass der
Nichtverbreitungsvertrag Problemen durch die Staaten ausgesetzt war, die ihn
unterzeichnen, aber seine Bestimmungen unbekümmert verletzen.
Unter der Führung von Präsident Bush ergreift die Welt neue Maßnahmen gegen
diese alte Bedrohung. Wir arbeiten mit der internationalen Gemeinschaft
zusammen, um den Iran von der Beschaffung von Nuklearwaffen abzuhalten.
Großenteils dank Präsident Bushs mangelnder Bereitschaft, dieses Problem
unter den Teppich zu kehren und dank seiner geduldigen aber dennoch
nachdrücklichen Diplomatie üben die Länder auf der ganzen Welt weiterhin
Druck auf den Iran zur Aufgabe seines Nuklearwaffenprogramms aus. Und der
Iran spürt diesen Druck, wie durch seine jüngste Ankündigung belegt wurde,
er werde das Zusatzprotokoll für die IAEO unterzeichnen und seine
Aktivitäten zur Anreicherung von Uran einstellen. Obwohl wir die Einhaltung
der Verpflichtungen des Iran nur an seinen Taten messen können, hat die
unerschütterliche Haltung der Vereinigten Staaten gegen die
Weiterverbreitung eindeutig einen breiten Konsens geschaffen, dass die
internationale Gemeinschaft aktiv bei der Abwehr dieser wachsenden Bedrohung
vorgehen muss.
Diplomatie führt auch in unserem Umgang mit Nordkorea zu Ergebnissen, einem
Schurkenstaat, der jahrelang gegen Abkommen zur Einstellung der Entwicklung
aller Nuklearwaffen verstieß. Der Weg des geringsten Widerstands wäre es
gewesen, wenn die Vereinigten Staaten in der Hoffnung auf die Einstellung
der Programme erneut bilaterale Gespräche mit Nordkorea aufgenommen hätten.
Aber damit wären die Erfahrungen der Vergangenheit lediglich wiederholt
worden. Damals akzeptierte Nordkorea ein von den Vereinigten Staaten im
guten Glauben angebotenes Abkommen und erhielt damit die gewünschten
Vorteile, verstieß dann aber systematisch dagegen. Präsident Bush sah von
Anfang an, dass es eine andere Möglichkeit gab und Japan, Südkorea, China
und Russland - ebenso wie die Vereinigten Staaten - ein entscheidendes
Interesse daran hatten, die Freiheit der koreanischen Halbinsel von
Atomwaffen zu garantieren, und nur die enge Zusammenarbeit dieser fünf
Nationen zu einer dauerhaften Lösung des Problems führen konnte. Heute
arbeiten wir alle zusammen, um Nordkorea zu zeigen, dass sein andauerndes
Streben nach Atomwaffen das Land nur weiter isolieren wird.
Die Bildung eines diplomatischen Konsenses erforderte Zeit. Einige waren der
Ansicht, ein solcher Konsens könne nie erreicht werden. Aber wenn die
Nordkoreaner heute zu Gesprächen mit mehreren Parteien kommen, blicken sie
über den Tisch auf eine einheitliche Front von Nationen, die gegen ihre
eigene nukleare Aufrüstung sind. Die Nordkoreaner wissen, dass eine
Strategie des Teilens und Herrschens nicht mehr möglich ist.
Während wir eine umfassende Agenda der Nichtverbreitung voranbringen,
erkennen wir auch, dass denjenigen, die die Verbreitung von
Massenvernichtungswaffen entschlossen betreiben, nicht immer nur mit
Diplomatie Einhalt geboten werden kann. Aber man kann ihnen Einhalt
gebieten. Im Rahmen der Initiative zur Bekämpfung der Proliferation haben
die Vereinigten Staaten und zehn weitere globale Partner vor kurzem eine
Erklärung mit Verbotsprinzipien gebilligt und entwickeln Möglichkeiten zur
Durchsuchung von Flugzeugen, Schiffen, Bahnen und Lastwagen mit verdächtiger
Ladung sowie zur Beschlagnahmung proliferationsverdächtiger Waffen und
Geräte. Diese Initiative wird in Kürze auch auf neue Mitglieder aus der
ganzen Welt ausgedehnt. Die Maßnahmen werden im Einklang mit bestehenden
nationalen und internationalen Rechtsbehörden getroffen, wir streben jedoch
auch die Erweiterung dieser Behörden an. Aus diesem Grund schlug der
Präsident in seiner Rede vor den Vereinten Nationen im September vor, dass
der Sicherheitsrat eine Resolution verabschiedet, die alle Staaten aufruft,
die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen unter Strafe zu stellen,
effektive Exportkontrollen einzurichten und die Sicherung gefährlicher
Materialien und Technologien zu gewährleisten.
Die Welt hat die Pflicht, sich den Bedrohungen unserer Zeit direkt zu
stellen, und Präsident Bush ist entschlossen, dieser Verpflichtung
nachzukommen. Aber natürlich müssen wir mehr tun, als uns nur Problemen zu
stellen. Wir haben auch die historische Chance, die Welt zu verbessern,
indem wir Armut, Krankheit und Hoffnungslosigkeit bekämpfen.
Es war immer die Art der Vereinigten Staaten, die Welt nicht nur sicherer,
sondern auch besser zu machen. Und wir halten an dieser noblen Tradition
fest. Jahrelang sprach die Welt über die Notwendigkeit entschiedener
Maßnahmen, um die Verbreitung von AIDS aufzuhalten. Präsident Bush ließ
Worten Taten folgen, indem er die Vereinigten Staaten auf einen
Fünfjahresplan in Höhe von 15 Milliarden Dollar für die AIDS-Nothilfe
festlegte. Die Welt wird sich dieser Herausforderung nun ernsthaft stellen,
indem sie die Entwicklungsländer unterstützt, die Hilfe benötigen.
Jahrelang wurde über die Notwendigkeit von mehr Entwicklungshilfe für
diejenigen gesprochen, die versuchen, sich aus der Armut zu befreien.
Präsident Bush erhöhte die amerikanische Hilfe um 50 Prozent über drei
Jahre. Indem er die aufgestockte Hilfe an solide politische Maßnahmen
knüpft, ermutigt der Plan des Präsidenten die Entwicklungsländer zu
gerechter Regierungsführung, zu Investitionen in ihre Bürger und zur
Unterstützung der Wirtschaftsfreiheit. Wer diese Dinge tut, qualifiziert
sich für diese neue Hilfsleistung. Wer dies nicht tut, hat kein Anrecht,
denn letztlich kann nichts Dauerhaftes erreicht werden, wenn Entwicklung
keine Partnerschaft zwischen Geber und Empfänger ist.
Viele Jahre lang sah die Welt den Nahen Osten als hoffnungslos in Konflikt
und Not verstrickt - irgendwie unfähig zu Freiheit, Wohlstand oder
Demokratie. Präsident Bush allerdings sieht eine Region mit Potenzial, mit
vielen talentierten, einfallsreichen Menschen, die - wenn sie größere
politische und wirtschaftliche Freiheit und bessere, moderne Bildung
genössen - in vollem Umfang am Fortschritt unserer Zeit teilhaben könnten.
Wie der Präsident erklärte, ist der Irak jetzt die Hauptfront im Krieg gegen
den Terror. Aber er ist auch die zentrale Front der internationalen
Bestrebungen zur Verwirklichung der Vision eines Nahen Ostens als Zentrum
der Hoffnung und des Wandels, nicht der Verzweiflung und des Hasses. Wir
gehen energisch gegen die Überreste der Baath-Partei und ausländische
Terroristen vor. Zunehmend kämpfen Iraker an der Seite unserer Truppen zur
Sicherung ihrer eigenen Freiheit. Die Anzahl von Irakern, die jetzt ihr
Leben riskieren, um ihre Nation zu verteidigen, beträgt über 85.000 und
steigt. Gemeinsam entdecken wir Waffenverstecke, vereiteln Angriffe, spüren
Mörder auf und demontieren die Infrastruktur der Terroristen.
Wir helfen dem irakischen Volk beim Wiederaufbau ihres Landes, der Reform
ihrer Wirtschaft und beim Beschreiten eines Weges zu einer repräsentativen
und demokratischen Regierung. Der Erfolg wird Zeit brauchen. Die jüngsten
Angriffe durch Überreste der Baath-Partei und ausländische Terroristen
zeigen, dass die Feinde der Freiheit vor nichts Halt machen, um einen freien
Irak zu verhindern. Wir müssen immer daran denken, dass jede Demokratie,
sogar unsere eigene, Tag für Tag, Stein für Stein aufgebaut wird. Ständige
Bemühungen führen zu etwas Starkem und Soliden.
Diese Errungenschaften erreicht man natürlich nicht ohne große Opfer. Heute
werden diese Opfer von unseren Männern und Frauen in Uniform erbracht, von
denen unserer Koalitionspartner, von Mitarbeitern internationalen
Hilfsorganisationen und dem irakischen Volk. Aber wir müssen und werden auf
Kurs bleiben - denn freie Nationen unterstützen keinen Terror, und freie
Nationen nähren keinen Hass.
Während wir diese umfassende und ehrgeizige Agenda voranbringen, müssen wir
uns erinnern, dass Zeiten der größten strategischen Bedeutung auch Zeiten
großer Turbulenzen sind. Jeder, der je eine erfolgreiche Demokratie
aufgebaut hat, hat turbulente Zeiten mitgemacht. Wir hier in den Vereinigten
Staaten haben keinen Grund zu falschem Stolz auf die Demokratie, die wir im
Laufe von 225 Jahren aufgebaut haben, wenn wir uns nicht an die Opfer und
Schwierigkeiten erinnern, die damit einhergingen. Als die Gründerväter "Wir,
das Volk" sagten, meinten sie nicht mich. Es hat lange gedauert, einen Weg
zu finden, unseren Grundsätzen und Idealen gerecht zu werden.
Wenn wir also die Menschen im Irak oder in Afghanistan an den neuen
Freiheiten arbeiten sehen, sich abmühen im gefährlichen Umfeld derer, die
versuchen, solche Erfolge zu verhindern, hoffe ich, wir erinnern uns, dass
nichts von dauerhaftem Wert ohne Opfer errungen wird.
Außerdem erfordern große historische Veränderungen Zeit. Ich erinnere mich
gut an meine Tätigkeit im Nationalen Sicherheitsrat vor 12 Jahren, als die
Berliner Mauer fiel, als der Warschauer Pakt aufgelöst wurde und die
Sowjetunion den Weg für ein freies Russland frei machte. Es war natürlich
eine aufregende Zeit, um in der Regierung zu sein, und ich kann Ihnen sagen,
dass ich auch etwas stolz war. Aber dieser Stolz wich schnell demütiger
Ehrfurcht vor den Riesen, die sich mit den großen Herausforderungen der Zeit
nach dem Zweiten Weltkrieg konfrontiert sahen - Truman, Marshall, Acheson
und Kennan.
Diese Männer haben - in den unsichersten Zeiten, oft unter lautstarken
erbitterten Auseinandersetzungen - Entscheidungen getroffen, die erst
Jahrzehnte später Früchte trugen. Ende der achtziger und Anfang der
neunziger Jahre hatten meine Kollegen und ich das Glück, die Früchte ernten
zu können, die sie gesät hatten.
Diese Ernte - eine sicherere, freiere und bessere Welt - ist ebenso unsere
Hoffnung für den heutigen Augenblick der Entscheidungen und
Herausforderungen. Was wir heute mit unseren Bündnispartnern und Freunden
tun, wird erst in Jahren eine verwirklichte Vision sein und zu Ende geführt
werden. Es wird viele Jahre des Engagements erfordern. Aber wenn es gut
gemacht wird, wird der Vormarsch von Freiheit, Sicherheit und Wohlstands
fortgesetzt werden. Er wird fortgesetzt werden, weil die Vereinigten Staaten
sich wieder einmal entschlossen haben zu führen. Die Bestrebungen werden
Zeit erfordern, aber es wird das Warten wert sein.
Vielen Dank.
Originaltext: Rice Highlights U.S. Strategy to Defeat Terrorism, Weapons
Proliferation
(siehe http://usinfo.state.gov)
Zurrück zur "Terrorismus"-Seite
Zur Irak-Seite
Zur Afghanistan-Seite
Zurück zur Homepage