Dieser Internet-Auftritt kann nach dem Tod des Webmasters, Peter Strutynski, bis auf Weiteres nicht aktualisiert werden. Er steht jedoch weiterhin als Archiv mit Beiträgen aus den Jahren 1996 – 2015 zur Verfügung.

Madrid und das gläserne "al-Qaida-Terrornetzwerk"

Von Bomben, Schlüsselfiguren, Hauptverdächtigen und anderen Ungereimtheiten

Von Knut Mellenthin*

„Wer nicht einsitzt, steht unter Dauerbeobachtung“
(DER SPIEGEL, 13/2004)

Drei Wochen nach den Madrider Zug-Attentaten vom 11. März sind die Ermittlungen da gelandet, wo sie hingehören: beim „al-Qaida-Terrornetzwerk“, von dem gleichzeitig sämtliche Experten augenzwinkernd flüstern, dass es überhaupt nicht mehr existiert. Mindestens 20 Verdächtige wurden seit dem 11. März festgenommen. Es sind fast ausschließlich marokkanische Einwanderer. Einige sollen direkt an den Anschlägen beteiligt gewesen sein, andere wird man irgendwann freilassen müssen, weil ihnen außer ihrer religiösen Überzeugung nichts Wesentliches vorzuwerfen ist. Bis dahin kann aber noch viel Zeit vergehen, denn nach spanischem Recht dürfen Verdächtige zwei Jahre ohne Anklage-Erhebung festgehalten werden.

Der eigentliche „geistige Vater der Anschläge“ sei den Ermittlern zwar namentlich bekannt, er befinde sich aber nicht unter den bisher Verhafteten. Sein Aufenthaltsort sei unbekannt, vermutlich habe er Spanien schon wieder verlassen, heißt es offiziell. Die spanischen Medien mutmaßen indessen munter drauflos über Drahtzieher bei „al Qaida“. Jaled al Schanguiti, genannt Abu Hafs „der Mauretanier“, angeblich die Nummer Drei im „Militärischen Komitee von al Qaida“, soll der Planer und Organisator gewesen sein, zusammen mit einem anonymen Obersten des früheren irakischen Geheimdienstes. Abu Hafs, so liest man, versteckt sich jetzt im mauretanischen Teil der Sahara. Also genau dort, wo sich die USA unter dem weiten Deckmantel der „Terroristenbekämpfung“ gerade militärisch festsetzen und breit machen wollen.

Andere Quellen behaupten, dass Abu Hafs in Madrid im Auftrag der im kurdischen Teil des Irak operierenden Gruppe Ansar al Islam gehandelt habe. Die auf einige hundert Kämpfer geschätzte Organisation war während des Irak-Krieges von kurdischen Milizen mit amerikanischer Hilfe weitgehend zerschlagen und abgeschlachtet worden, soll aber inzwischen wieder auferstanden sein und enge Verbindungen zu „al Qaida“ unterhalten.

Ebenfalls in spanischen Medien als Auftraggeber der Zug-Attentate gehandelt wird der Jordanier Abu Musab al-Zarqawi, der von der US-Regierung derzeit für die meisten großen Anschläge im Irak, insbesondere auch gegen die schiitische Bevölkerung, verantwortlich gemacht wird und der als Chef von al Qaida im Irak gilt.

Allen diesen Spekulationen und Gerüchten ist gemeinsam, dass sie ausschließlich auf Phantasie beruhen und nicht den geringsten Anhaltspunkt in den bisher offiziell bekannt gegebenen Ermittlungsergebnissen finden.

Eine Bombe meldet sich

Die Art, wie die spanischen Behörden zu den bisher inhaftierten Verdächtigen gekommen sind, mutet wie eine kinderleichte Simulation für die Anfängerklasse einer Polizeischule an.

Da war als erstes die Tasche mit der nicht explodierten Bombe. Das Behältnis wird zumeist als Rucksack, seltener als Tasche, genauer als Sporttasche, bezeichnet. Letzteres scheint den Angaben der spanischen Polizei zu entsprechen. Zehn Bomben explodierten in vier Zügen, drei weitere zündeten nicht und wurden gefunden. Offenbar wurde davon aber nur eine untersucht. Was geschah mit den anderen beiden? Eine mögliche Antwort gab BBC am 12. März: Sie seien von der Polizei „kontrolliert“ zur Explosion gebracht, also unter Schutzmaßnahmen gesprengt worden. Falls das stimmt, wurden vielleicht Beweismittel zerstört.

Die von der Polizei geöffnete und gründlich untersuchte dritte Bomben-Tasche hatte angeblich selbst auf sich aufmerksam gemacht: Der Weckmechanismus eines eingebauten Mobiltelefons, der eigentlich den Sprengstoff zünden sollte, hatte sich gemeldet. Erklärung der Ermittler: Der Bombenbauer hatte die Uhrzeit falsch eingestellt. Das erklärt jedoch noch nicht, warum die Bombe nicht beim verspäteten Signal des Weckers explodierte. Anscheinend muss der Bombenbauer noch einen zweiten Fehler gemacht haben. Und das nicht nur bei dieser, sondern auch bei zwei weiteren Bomben. Oder, was als Möglichkeit auch in Betracht gezogen werden muss, bei den nicht funktionsfähigen Sprengsätzen könnte es sich um eine bewusst plazierte falsche Spur handeln.

In der untersuchten Tasche befanden sich rund 10 Kilogramm Sprengstoff, ein Zünder und ein Handy. Der Zünder entsprach dem Typ, von dem man zuvor schon sieben in einem gestohlenen Lieferwagen gefunden hatte, der anscheinend zur Montage der Bomben gedient hatte. Die SIM-Karte des Mobiltelefons führte zu zwei Kleinkriminellen indischer Herkunft, die mit gestohlenen Handys gehandelt hatten, und über diese zum Telefonladen des Marokkaners Jamal Zougam, der von den Medien schnell zur angeblichen „Schlüsselfigur“ der Zug-Attentate gemacht wurde. In dem Geschäft soll ein Bruchstück von dem für die nicht explodierte Bombe benutzten Handy gefunden worden sein.

Der in der Tasche gefundene Sprengstoff war ein spanisches Produkt. Herstellung und Vertrieb unterliegen seit einigen Jahren einer strikten Kontrolle. Das ist nach Einschätzung der Experten ein wesentlicher Grund, warum die ETA, die dieses Material früher benutzte, inzwischen dazu übergegangen ist, sich Sprengstoff aus Frankreich zu beschaffen. Anhand der Aufkleber ließen sich leicht die nordspanischen Bergbau-Minen einkreisen, aus denen der für die nicht explodierte Bombe verwendete Sprengstoff stammte.

Auffallend schnell war der Dieb entdeckt, der im Auftrag anonymer Marokkaner das brisante Material beschafft haben soll: Ein ehemaliger Bergarbeiter, der der Polizei durch Drogendelikte und angeblich auch schon durch Sprengstoff-Diebstahl bekannt war. Er soll teilweise geständig sein, aber bestreiten, dass er den beabsichtigten Verwendungszweck kannte. Verwunderlich ist, dass trotz der strengen Reglementierung und Buchführung das Verschwinden von über 100 Kilogramm Sprengstoff unbemerkt geblieben oder jedenfalls von den betroffenen Bergbau-Unternehmen nicht angezeigt worden war.

„Hauptverdächtiger“ seit 10 Jahren bekannt

Bald nach der Verhaftung von Jamal Zougam, aus dessen Laden die 13 für den Bombenbau verwendeten Handys stammen sollen, wurde deutlich, dass der 1973 in Tanger Geborene für die spanischen Sicherheitsbehörden kein Unbekannter ist, sondern schon seit Jahren unter intensiver Beobachtung steht. Am 10. August 2001 war seine Wohnung durchsucht worden, offenbar auf Ersuchen französischer Stellen, die Zougam mit in Frankreich lebenden militanten Islamisten in Verbindung brachten. In der Wohnung des Marokkaners sollen damals Telefonnummern von drei Personen gefunden worden sein, die als Mitglieder einer im November 2001 zerschlagenen spanischen „al-Qaida-Zelle“ gelten. Diese Gruppe soll in direkter Verbindung mit Mohammed Atta und anderen Akteuren des 11. September 2001 gestanden haben.

Auch Zougams Halbbruder Mohamed Chaoui, der unter den nach den Zug-Anschlägen Verhafteten ist, geriet schon 2001 in die Ermittlungen. Obwohl beide angeblich mit mehreren „Schlüsselfiguren“ des „Terror-Netzwerks“ Kontakt hatten, blieben sie damals auf freiem Fuß und es wurde keine Anklage gegen sie erhoben. In einem vom Ermittlungsrichter Baltasar Garzón zusammengetragenen, mehrere tausend Seiten umfassenden Dossier aus dem Jahr 2001 wird Zougam als „Freund“ und „Gefolgsmann“ von Barakat Yarkas alias Abu Dadah, dem angeblichen Leiter der spanischen „al-Qaida-Zelle“, bezeichnet. Yarkas sitzt inzwischen im Gefängnis, weil er als Unterstützer der Anschläge vom 11. September gilt.

In Marokko soll sich Zougam mit dem radikalen Prediger Mohammed Fizazi getroffen haben, der dort inzwischen zu 30 Jahren Haft verurteilt wurde, und ihm Hilfe angeboten haben. Fizazi hatte zeitweise auch an der Hamburger Moschee gepredigt, die von einigen der Attentäter des 11. September besucht wurde.

Seit Anfang der 90er Jahre soll sich Zougan in radikal islamistischen Kreisen bewegt haben, offenbar schon damals aufmerksam von den Sicherheitsbehörden Marokkos und Spanien observiert. Mitte der 90er Jahre, heißt es weiter in Richter Garzóns Akten, habe Zougan den Marokkaner Abdelazziz Benyaich kennen gelernt, der im Herbst vorigen Jahres in Spanien verhaftet wurde. Die marokkanischen Behörden werfen ihm vor, einer der Planer und Organisatoren der Selbstmordattentate von Casablanca im Mai 2003 gewesen zu sein, und fordern seine Auslieferung. Die Spanier halten aber offenbar die von ihren nordafrikanischen Kollegen vorgelegten Anschuldigungen nicht für stichhaltig. Dennoch dient die bald zehn Jahre zurückliegende Bekanntschaft Zougans mit Benyaich den spanischen Medien dazu, einen direkten Zusammenhang zwischen den Anschlägen von Casablanca und Madrid, mit „al Qaida“ als gemeinsamer Zentrale, zu konstruieren.

Auch zu führenden militanten Islamisten in Großbritannien, Norwegen und Frankreich soll Zougan Verbindung gehabt haben. Entsprechende Behauptungen gelangen in die Medien nicht etwa durch die spanischen Behörden, die bisher eine sehr zurückhaltende Informationspolitik betreiben, sondern durch den meist als „Privatermittler“ bezeichneten Jean-Charles Brisard, der aus unklaren Gründen eine Kopie der internen Ermittlungsakten von Richter Garzón besitzt und davon gezielt Gebrauch macht.

„Privatermittler“ macht Politik

Der Franzose, der früher nach eigenen Angaben für die Partei Chiracs, für das Innenministerium und für den Geheimdienst DST gearbeitet hat, ist bekannt als Mitverfasser eines nach dem 11. September erschienenen Bestsellers „Bin Laden - Die verbotene Wahrheit“. Heute arbeitet er für eine US-amerikanische Anwaltskanzlei, die im Namen zahlreicher Hinterbliebener von Opfern des 11. September eine Sammelklage gegen mehrere saudische Prinzen und Banken vorbereitet. Wegen angeblicher Mittäterschaft an den Angriffen auf das World Trade Center und das Pentagon wird eine Entschädigung von einer Billion Dollar, also 1000 Milliarden, gefordert.

Wegen seiner vordergründigen Kritik an der Zusammenarbeit des Bush-Clans mit den Saudis hat Brisard auch bei Linken Aufmerksamkeit und Beifall gefunden. Verkannt wird dabei, dass es ihm offensichtlich ausschließlich darum geht, die Zusammenarbeit zwischen USA und Saudi-Arabien zu schädigen, was genau der Strategie der neokonservativen Propagandisten des „World War IV“, des vierten Weltkriegs gegen die islamischen Länder, entspricht.

In diesem Sinn soll die Weitergabe von Informationen aus dem Garzón-Dossier dazu dienen, eine Verantwortung von „al Qaida“ für die Madrider Zuganschläge zu konstruieren. Immerhin hält Brisard sich dabei anscheinend an die amtlichen Akten. Der selbsternannte „Privatermittler“ ist aber auch Ausgangspunkt der meisten sachlich völlig grundlosen Behauptungen, die in den spanischen Medien über Abu Hafs, Ansar al Islam und al-Zarqawi als Drahtzieher der Attentate kursieren. Es wäre nicht verwunderlich, wenn Brisard demnächst auch saudi-arabische Kreise ins Spiel bringen würde.

Ganz deutlich wird durch die von Brisard inspirierten „Enthüllungen“ aus den internen Ermittlungsakten immerhin, dass der von den Behörden als „Schlüsselfigur“ der Zuganschläge verdächtigte Jamal Zougam seit rund zehn Jahren aufmerksam observiert und abgehört wird. Nicht nur von der spanischen Polizei und dem Geheimdienst, sondern zumindest auch von marokkanischen und französischen Stellen, wahrscheinlich auch von Amerikanern und Israelis. Nach den Selbstmordattentaten von Casablanca im Mai vorigen Jahres war die Überprüfung und Überwachung islamistischer Marokkaner in Spanien noch einmal erheblich verstärkt worden. Also denkbar schlechte Voraussetzungen, um wochen- oder monatelang aufwendige Bombenanschläge zu planen, vorzubereiten und sich vielleicht sogar direkt an der Durchführung zu beteiligen. Das gilt neben Zougam zumindest auch für seinen ebenfalls verhafteten, seit Jahren polizeibekannten Halbbruder Mohamed Chaoui.

Alles unter Kontrolle

In der tendenziösen Titelgeschichte des SPIEGEL vom 22. März über „das deutsche Netz von al-Qaida“ steht der sachlich zutreffende bemerkenswerte Satz: „Wer nicht einsitzt, steht unter Dauerbeobachtung.“

Alle seit längerem zur militanten islamistischen Szene gehörenden Personen sind namentlich erfasst, sie werden regelmäßig beobachtet und abgehört. Durch den Kontakt mit diesem überwachten Personenkreis geraten früher oder später auch diejenigen sicher ins Netz der Ermittler, die sich ansonsten ruhig und unauffällig verhalten.

Im SPIEGEL heißt es dazu: „Das Bundesamt für Verfassungsschutz führt eine Art Zentralregister des militanten Islamismus (...). In ihr sind die Namen von rund 270 Personen gespeichert. An erster Stelle stehen die Heimkehrer aus den Ausbildungslagern in Afghanistan (...). Weil die Freiwilligen fast immer über Pakistan nach Afghanistan reisten, bat die Bundesregierung die pakistanischen Behörden nach dem 11. September 2001, ihre Archive nach Visumsanträgen von Personen aus Deutschland durchforsten zu dürfen. Das Ergebnis wurde ergänzt mit aufgefundenen Namenslisten in Afghanistan und durch Aussagen Inhaftierter.“

Aus einer Übersicht, die Fox.News am 22. November 2002 veröffentlichte, geht hervor, dass in den ersten 14 Monaten seit den Anschlägen vom 11. September weltweit rund 3.000 „al-Qaida-Verdächtige“ (von angeblich ursprünglich 4.000) verhaftet worden waren. In Spanien waren zu diesem Zeitpunkt schon mindestens 30 angebliche „al Qaida“-Anhänger festgenommen worden, in Italien 35. Und das war nur der Anfang. Insgesamt liegt heute die Zahl der in Europa unter „al Qaida“-Verdacht Inhaftierten bei schätzungsweise 3-400.

Dabei hat es bis zu den Zuganschlägen von Madrid in Europa nicht ein einziges größeres Attentat gegeben, das diesem Personenkreis angelastet wurde. Verhaftungen und Verurteilungen erfolgten zum Teil wegen Delikten wie der Herstellung falscher Pässe, in einigen Fällen auch aufgrund von Waffenbesitz, überwiegend aber lediglich wegen angeblich geplanter Verbrechen. Die Festnahmen ergaben sich also nicht aus Ermittlungen nach ausgeführten Taten, sondern beruhten ganz oder fast ausschließlich auf umfangreichen Überwachungsmaßnahmen und dem Einsatz von V-Leuten.

Aus den meisten Inhaftierungen ergeben sich weitergehende, noch präzisere Erkenntnisse über die Szene - sei es aufgrund von Aussagen oder durch Papiere und Notizen, die in den Wohnungen der Festgenommen gefunden werden. In diesem Zusammenhang ist auch zu sehen, dass die USA mehrere zentrale „al Qaida“-Figuren schon seit Monaten in Geheimgefängnissen unter Anwendung von Folter und Drogen verhören und auf diesem Weg zusätzliche Kenntnisse über Strukturen und Personen gewonnen haben.

„Al Qaida“ ist nach Lage der Dinge nur noch ein politisch höchst nützlicher Popanz. Dem „Krieg gegen den Terror“ tut das Propagandabild einer mächtigen Zentrale gut, die angeblich eine weltweite Strategie verfolgt, in Europa ebenso wie in Asien und Nordafrika Anschläge plant, finanziert, organisiert. Die Massenmedien werden daher auch künftig alles, was entfernt mit militantem islamischen Fundamentalismus zu tun haben könnte, in den großen Topf werfen, auf dem „al Qaida“ steht.

Gleichzeitig geben die Experten zu, dass „al Qaida“ als internationaler Generalstab des Terrorismus überhaupt nicht existiert, oder zumindest jetzt nicht mehr, nachdem die Strukturen der Organisation in Afghanistan zerschlagen wurden und zahlreiche führende Leute aus Bin Ladens Umkreis verhaftet oder getötet wurden. „Al Qaida“ sei heute eher eine gemeinsame Ideologie als eine Organisation, heißt es. Praktisch sei sie in eine Vielzahl von isoliert und selbstständig agierenden Einzelgruppen zerfallen.

Zu ergänzen: Die meisten dieser Gruppen sind von Polizeien und Geheimdiensten erfasst, die Mehrzahl ihrer Mitglieder, insbesondere die maßgeblichen, die über mehrjährige Erfahrung verfügen, sind bekannt und werden beobachtet. Und zwar vermutlich so intensiv, dass die Dienststellen der verschiedenen interessierten Länder darauf achten müssen, sich gegenseitig nicht in die Quere zu kommen. Ähnliches gilt für den Besatz der Szene mit V-Leuten unterschiedlicher Dienste. Genau das gleiche Phänomen ist in Deutschland aus dem Umgang der Sicherheitsbehörden mit der NPD und der Neonazi-Szene bekannt.

Prompt ist auch schon der Vorwurf erhoben worden, die spanischen Sicherheitsbehörden, aber auch die Dienste anderer Länder hätten durch schlampige, nachlässige Arbeit die Vorbereitung der Anschläge vom 11. März verschlafen. Der gleichen Kritik sind in den USA die zentrale Polizeibehörde FBI und der Geheimdienst CIA wegen des 11. September ausgesetzt. Lediglich die eigentlich logische, naheliegende Schlussfolgerung, dass diese Dienste vielleicht manche ihnen bekannten Vorbereitungen lediglich observieren, statt verhindernd zuzugreifen, oder dass manches vielleicht sogar von V-Leuten angeschoben wird, weil es der psychologischen Kriegführung dient, soll als „Verschwörungstheorie“ nicht zugelassen werden.

* Knut Mellenthin, Berlin. Wir danken für die Überlassung des Manuskripts, das zur Veröffentlichung in der Tageszeitung "junge Welt" vorgesehen war.


Zurück zur "Terrorismus-Seite"

Zur Spanien-Seite

Zurück zur Homepage