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Weniger Treibhausgasemissionen, mehr Wirtschaftswachstum

Von Charlene Porter *


Nachfolgend dokumentieren wir einen Text von Charlene Porter zum Thema US-Treibhausgasemissionen und Wirtschaftswachstum, der vom Büro für internationale Informationsprogramme am 26. September 2013 veröffentlicht wurde. Die Übersetzung besorgte der Amerika Dienst.

In den kommenden Jahren wird die US-Wirtschaft weiter wachsen, während die CO²-Emissionen dem Climate Action Report 2014 zufolge, der vom US-Außenministerium am 26. September in seiner vorläufigen Fassung veröffentlicht wurde, sinken.

Das rückläufige Wirtschaftswachstum, das die Volkswirtschaft seit 2008 beeinträchtigt, ist nur ein Faktor, der der in den vergangenen Jahren zur Reduktion Treibhausgasemissionen beigetragen hat, aber es gibt noch weitere Faktoren, die einen Einfluss auf diese Entwicklung haben.

„Investitionen in erneuerbare Energien haben zum schnelleren Wachstum von Wind- und Solarenergie sowie Geothermie im Energiemix beigetragen“, so der vorläufige Bericht. Ein zweiter wesentlicher Faktor sind neue Bohrmethoden, die eine kostengünstigere Exploration von Erdgasvorkommen ermöglichen, was wiederum einen Rückgang bei der treibhausgasintensiveren Kohle bewirkt.

Seit Beginn der Amtszeit von Präsident Obama im Jahre 2009 wurden die Treibhausgasemissionen durch Maßnahmen der Regierung weiter gesenkt, so der Bericht. Neben umfassenderen Energieeffizienzmaßnahmen für amerikanische Haushalte und Unternehmen wird die Verabschiedung strengerer Kraftstoffverbrauchstandards für PKW und LKW genannt.

Für die Jahre 1990 bis 2011 verzeichnet der Bericht einen durchschnittlichen Anstieg an CO²-Emissionen von 0,5 Prozent pro Jahr. Im gleichen Zeitraum wuchs die Wirtschaft um mehr als 65 Prozent und die Bevölkerung um 25 Prozent. Ebenfalls in diesem Zeitraum sanken die Emissionen eines weiteren, schädlichen Treibhausgases – Methan – um 8 Prozent.

Die Absorption von CO²-Emissionen aus der Land- und Forstwirtschaft – ein als Sequestrierung oder Abscheidung bekanntes Verfahren – stieg in demselben 21-Jahreszeitraum um 14 Prozent, wodurch ein erheblicher Anteil CO² nicht in die Atmosphäre gelangte. Internationale Wissenschaftskreise sind sich einig, dass die von Menschen verursachten Emissionen den Planeten umgeben und die Wärme stauen. Diese Entwicklung wird voraussichtlich zu einem steigenden Meeresspiegel, schwereren Unwettern und insgesamt extremeren Wetterereignissen wie Dürre und Überschwemmungen führen.

Das US-Außenministerium veröffentlicht den Bericht und entspricht damit seinem Status als Signatarstaat des UN-Rahmenabkommens zum Klimawandel. Dieses internationale Abkommen verlangt von den Mitgliedsländern, dass sie alle vier Jahre einen Rechenschaftsbericht vorlegen, in dem sie auch die zu erwartenden Treibhausgasemissionen auf der Grundlage der jeweils gültigen Politik vorhersagen.

Basierend auf den voraussichtlichen Entwicklungen auf dem Gebiet der effizienteren Technologien, dem Brennstoffwechsel und anderen politischen Maßnahmen werden die „gesamten Brutto-Treibhausgasemissionen voraussichtlich bis 2030 unter dem Niveau von 2005 bleiben“. Angesichts der Möglichkeiten für eine schnellere Entwicklung von Technologien oder weitere Reduktionsprogramme legt dieser Bericht nahe, dass das Emissionsniveau sogar unterhalb dieser Vorhersagen bleiben könnte.

Die zukünftigen Vorhersagen beinhalten die erwarteten Ergebnisse der 100 unmittelbaren politischen Grundsätze und Maßnahmen, die die US-Regierung verfolgt, um die Treibhausgasemissionen zu senken. So werden beispielsweise die strengeren Kraftstoffverbrauchsstandards für PKW sicherlich eine größere Wirkung auf die Reduktion der Treibhausgasemissionen haben.

Präsident Obama kündigte im Juni 2013 einen neuen Climate Action Plan an. Der Plan sieht weitere Maßnahmen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen vor und strebt für 2020 ein Niveau an, das 17 Prozent unter dem von 2005 liegt.

In seiner Ankündigung äußerte Obama die Hoffnung, dass der Plan andere Länder zu ähnlichen Maßnahmen motiviere, „indem Entwicklungsländer ermutigt werden, sauberere Energiequellen zu nutzen und internationale Partner in diesen Kampf eingebunden werden – denn auch, wenn wir wirtschaftliche miteinander im Wettbewerb stehen, so teilen wir uns doch denselben Planeten. Daher müssen wir auch alle gemeinsam die Verantwortung für seine Zukunft übernehmen.“

Darüber hinaus haben auch viele US-Bundesstaaten und Kommunen, die für ihren eigenen Zuständigkeitsbereich und den Betrieb ihrer eigenen Infrastruktur verantwortlich sind, Anreize und Ziele für saubere Energien gesetzt. Diese Maßnahmen beinhalten freiwillige Emissionsziele, grüne Gebäudestandards und weitere Praktiken zugunsten der Treibstoffeffizienz in Regierungsgebäuden und -fahrzeugen.

Der Bericht wird zu einer Zeit veröffentlicht, in der sich die Zwischenstaatliche Sachverständigengruppe über Klimaänderungen, ein maßgebliches Gremium aus 2.000 Wissenschaftlern, auf die Veröffentlichung seiner jüngsten Beobachtungen über den Klimawandel vorbereitet. Man geht davon aus, dass der Bericht neue Schätzungen zu schwankenden Temperaturen, schmelzenden Gletschern, steigenden Meeresspiegeln und anderen Anzeichen des Klimawandels enthalten wird.

Der Bericht 2014 steht auf der Website des US-Außenministeriums zur Verfügung. Er wurde als Entwurf veröffentlicht und steht der Öffentlichkeit für Anmerkungen zur Verfügung.

Originaltext: U.S. Greenhouse Gas Emissions Down, Economy Up, Report Shows
Herausgeber: US-Botschaft Berlin, Abteilung für öffentliche Angelegenheiten; http://blogs.usembassy.gov/amerikadienst/



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