Arbeitsunterbrechungen gegen den Krieg
"Gewerkschaftliches Netzwerk" und Bundesausschuss Friedensratschlag begrüßen Erklärung des EGB
Im Folgenden dokumentieren wir eine Presseerklärung, die am 9. März 2003 veröffentlicht wurde.
Pressemitteilung-
Europäischer Gewerkschaftsbund ruft zu Arbeitsunterbrechungen auf
- Friedensbewegung: "Das haben wir uns immer schon gewünscht!"
Das Exekutivkomittee des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB) hat am
Freitag in Athen beschlossen, europaweit am 14. März 2003 gegen Mittag
alle Betriebe und Verwaltungen zu betrieblichen Aktionen ("work
stoppages": Arbeitsunterbrechungen) gegen den Irak-Krieg aufzurufen.
(Siehe den
Beschluss in deutscher und englischer Sprache)
Hierzu erklären Anne Rieger vom "Gewerkschaftlichen Netzwerk gegen den
Krieg" und Peter Strutynski, Sprecher des Bundesausschusses
Friedensratschlag:
Angesichts der drohenden Kriegsgefahr sind die vom Europäischen
Gewerkschaftsbund angekündigten europaweiten Aktionen am 14. März ein
dringend notwendiges Signal. "Krieg wird von Menschen gemacht und kann
deswegen auch nur von Menschen verhindert werden", sagt Anne Rieger für
das "Gewerkschaftliche Netzwerk gegen den Krieg". Die Verantwortung der
Beschäftigten und ihrer Gewerkschaften sei groß. Deswegen müsse der Bush
Administration mit dieser Aktion klar gemacht werden, dass die vielen
Millionen Menschen, die am 15. Februar weltweit auf die Straße gegangen
sind, erst der Anfang der Proteste gewesen sind. Die zeitgleichen
europaweiten Aktion aus den Betrieben, Verwaltungen und
Bildungseinrichtungen heraus könnten eine enorme Steigerung des
Widerstands gegen die geplante Bombardierung des Irak sein. Sie setzen
fort, was die schottischen Lokführer und die italienischen Bahnarbeiter
begonnen haben, als sie sich weigerten, Waffen für den Irak-Krieg zu
transportieren.
"Jetzt kommt es darauf an, dass wir unserer gewerkschaftlichen
Verantwortung gerecht werden und aus den Aktionen einen großartigen
Widerstandserfolg machen. Vielleicht gelingt es, gemeinsam mit den
Kirchen in dieser Aktion Gewerkschaftsfahnen mit Glockengeläut zu
verbinden", hofft Anne Rieger.
"Was die Gewerkschaften am 14. März machen wollen, ist genau das, was
sich die Friedensbewegung schon immer gewünscht hat", kommentierte Peter
Strutynski, Sprecher des Bundesausschuss Friedensratschlag, den
Beschluss des EGB. Die Friedensbewegung werde nach Kräften mithelfen,
diesen Beschluss umzusetzen. Strutynski weist darüber hinaus auf die
Hunderttausenden Menschen in den USA und in Großbritannien hin, die am
nächsten Wochenende abermals gegen die Kriegspolitik ihrer Regierungen
auf die Straße gehen. Die Organisationen, welche die Großdemonstration
am 15. Februar in Berlin durchgeführt haben, sind mittlerweile überein
gekommen, dass zur Unterstützung dieser Aktivitäten auch bei uns im
ganzen Land dezentrale Kundgebungen, Aktionen, Demonstrationen,
Blockaden usw. stattfinden sollen. Falls also auf lokaler/regionaler
Ebene für das Wochenende 15./16. März noch nichts geplant ist: Noch sei
es Zeit, sich in die "Internationale des Friedens" einzureihen und
Aktionen vor Ort vorzubereiten. "Die Menschen warten darauf aktiv werden
zu können. Geben wir ihnen die Gelegenheit dazu!" ruft Peter Strutynski
die Friedensbewegung auf.
Für das Gewerkschaftliche Netzwerk gegen den Krieg:
Anne Rieger, Stuttgart
Für den Bundesausschuss Friedensratschlag:
Peter Strutynski, Kassel
Stuttgart/Kassel, den 9. März 2003
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