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Neuer Deal mit Eurocopter

Verteidigungsministerium und Industrie einigten sich auf Stückzahlen

Von René Heilig *

Die im Rahmen der Bundeswehrreform vom Verteidigungsministerium angekündigten Neuverhandlungen zur Absenkung von Rüstungsbestellungen haben bei Hubschraubern zu ersten Ergebnissen geführt.

Das Verteidigungsministerium teilte mit, dass mit der Industrie ein sogenanntes Memorandum of Understanding unterzeichnet wurde. Die Bundeswehr soll nun statt der bestellten 122 NH-90 Transporthubschrauber 82 und statt der georderten 80 Tiger-Kampfhubschrauber »nur« 57 Maschinen erhalten. Dafür erteilte das Ministerium der EADS-Tochter Eurocopter den Auftrag, 18 maritim ausgerichtete NH-90 zu bauen.

Die beiden Hubschraubertypen sollten nach den ursprünglichen Planungen bereits komplett in die Truppe eingeführt sein. Doch immer wieder gab es Verzögerungen. Das lag zum einen an Konstruktionsschwierigkeiten beim Hersteller sowie an ständigen Änderungswünschen des Militärs.

Die Bestellung der Marinehubschrauber bei Eurocopter widerspricht zudem den Wünschen der Truppe. Die hält den Sikorsky-Helikopter Cyclone für wesentlich besser geeignet.

Ursprünglich hatte das Haus von Minister Thomas de Maizière (CDU) angestrebt, die Anzahl der NH90 auf 80 und die des Tigers auf 40 zu reduzieren.

Eurocopter rechnet damit, dass die Bundeswehr demnächst auch leichte Unterstützungshubschrauber für die Spezialkräfte bestellen wird. Das Ministerium legt zudem einen Schwerpunkt auf die Beschaffung bewaffneter Drohnen. Nach realistischen Plänen könnten sie ab Oktober 2016 eingesetzt werden. Im Finanzplan der Bundeswehr für 2013 bis 2017 sind vorerst 168 Millionen Euro für drei neue Drohnen samt Bodenstation vorgesehen. Verteidigungsminister de Maizière hatte die Anschaffung der Killerroboter als »ethisch in Ordnung« bezeichnet.

* Aus: neues deutschland, Montag, 18. März 2013


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