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Gegen Entmutigung. Von Howard Zinn / Against Discouragement. by Howard Zinn

Rede bei der diesjaehrigen Studienabschlussfeier am Spelman College / Commencement Address on Students Graduating at Spelman College

1963 wurde der Historiker Prof. Howard Zinn vom Spelman College gefeuert. Er war Leiter der Geschichtsfakultaet. Der Grund fuer seinen Rausschmiss waren Zinns Aktivitaeten in der Buergerrechtsbewegung. 2005 lud das Spelman College Zinn ein. Er sollte die Rede bei der diesjaehrigen Studienabschlussfeier halten. Wir dokumentieren im Folgenden die Ansprache, die Zinn am 15. Mai in Spelman hielt - in einer deutschen Übersetzung (Andrea Noll) sowie im englischen Original. Der deutsche Text erschien auf ZNet Deutschland.

"Nach 42 Jahren wieder einmal nach Spelman eingeladen zu werden - das ehrt mich zutiefst. Mein Dank gilt der Fakultaet, den Trustees, die fuer meine Einladung stimmten und vor allem Universitaetspraesidentin Dr. Beverly Tatum; zudem empfinde ich es als besonderes Privileg, dass auch Diahann Carroll und Virginia Davis Floyd hier sind.

Aber im Grunde ist es doch Ihr Tag - ihr Studierenden, die Sie heute Ihr Studium abschliessen - ein gluecklicher Tag fuer Sie und Ihre Familien. Ich weiss, Sie alle hegen eigene Hoffnungen fuer Ihre Zukunft. Daher ist es vielleicht etwas vermessen, Ihnen von meinen Hoffnungen fuer Sie zu erzaehlen - es sind die gleichen Hoffnungen wie fuer meine Enkel.

Zuerst einmal hoffe ich, dass der derzeitige Zustand der Welt Ihnen nicht allzu viel von Ihrem Mut nimmt. Unsere Nation befindet sich im Krieg - ein weiterer Krieg, in einer Reihe von Kriegen - , da kann einen leicht der Mut verlassen, und unsere Regierung scheint entschlossen, ihr Imperium weiter auszudehnen - selbst um den Preis Zehntausender Toter. In Amerika gibt es ueberfuellte Klassen, es gib Armut, Obdachlosigkeit und Menschen ohne Krankenversicherung. Was faengt unsere Regierung mit ihrem Haushalt von mehreren Billionen Dollar an? Sie setzt den Reichtum fuer Kriege ein. Eine Milliarde Menschen in Afrika, Asien, Lateinamerika, dem Nahen und Mittleren Osten benoetigen sauberes Wasser und Medikamente gegen Krankheiten wie Malaria, Tuberkulose oder Aids. Aber unsere Regierung, die schon jetzt ueber Tausende von Atomwaffen verfuegt, experimentiert lieber mit noch toedlicheren Nuklearwaffen. Stimmt - das alles kann einem schon den Schneid abkaufen.

Lassen Sie mich erzaehlen, weshalb Sie trotz allem, was ich beschrieben habe, nicht den Mut verlieren duerfen.

Erinnern wir uns - vor 50 Jahren war die Rassentrennung im Sueden der Vereinigten Staaten noch so tiefverwurzelt wie damals die Apartheid in Suedafrika. Unsere nationale Regierung sah weg, wenn Schwarze verpruegelt oder getoetet wurden, wenn man ihnen das Wahlrecht vorenthielt. Das war selbst unter liberalen Praesidenten wie Kennedy oder Johnson noch so. Also beschlossen die Schwarzen im Sueden der Vereinigten Staaten, selbst zu handeln. Sie veranstalteten Sit-ins, Boykotte, sie demonstrierten und standen Posten. Dafuer wurden sie verpruegelt und eingesperrt, einige sogar getoetet, aber ihr Ruf nach Freiheit erscholl im ganzen Land, auf der ganzen Welt. Und Praesident und Kongress taten, was sie bislang versaeumt hatten, sie setzten den 14. und 15. Zusatz unserer Verfassung endlich durch. Viele glaubten, 'Der Sueden' werde sich niemals aendern - aber er tat es. Der Sueden aenderte sein Gesicht, weil ganz normale Leute sich organisierten und das Risiko auf sich nahmen, das System herauszufordern. Sie gaben einfach nicht auf. Das ist es, was der Demokratie Leben einhaucht.

Ich moechte Sie auch an den Vietnamkrieg erinnern. Damals fanden viele junge Amerikaner den Tod oder kamen behindert zurueck. Unsere Regierung liess vietnamesische Doerfer bombardieren, Schulen und Hospitaeler, sie toetete Massen von Vietnamesen - normale Vietnamesen. Den Krieg stoppen zu wollen, schien damals hoffnungslos. Aber wie bei der Bewegung im Sueden, gab es auch hier wieder Leute, die zu protestieren anfingen. Der Funke sprang ueber. Bald hatten wir eine nationale Bewegung. Heimkehrende Soldaten kritisierten den Krieg, die jungen Leute weigerten sich, Soldat zu werden. Also musste der Krieg enden.

Die Geschichte (des Suedens und des Vietnamkriegs) lehrt uns eine Lektion: Verzweifle nicht - wenn du im Recht bist und durchhaeltst, wirst du Veraenderung bewirken. Die Regierung mag versuchen, die Leute zu taeuschen - auch Presse und Fernsehen - aber die Wahrheit wird einen Weg finden. Die Wahrheit ist maechtiger als hundert Luegen. Ich weiss, fuer Sie stehen jetzt viele praktische Entscheidungen an - einen Job finden, heiraten, Kinder. Vielleicht werden Sie eines Tages reich und erfolgreich sein - in der Definition dieser Gesellschaft (Wohlstand, Position, Prestige). Fuer ein gutes Leben reicht das aber nicht aus.

Erinnern wir uns an Tolstois ‚Der Tod des Iwan Iljitsch'. Iwan liegt auf dem Sterbebett und gruebelt. Er hat alles richtig gemacht. Er hat die Regeln befolgt, ist Richter geworden, hat ein paar Kinder gezeugt. Jeder betrachtet ihn als erfolgreichen Mann. Aber in seinen letzten Stunden denkt er darueber nach, weshalb er sich als Versager fuehlt. Die Geschichte erinnert an Tolstois eigenes Leben. Tolstoi war ein gefeierter Novellist, als er beschloss: Halt, das ist zu wenig. Ich muss meine Stimme erheben - gegen die Art, wie mit der russischen Bauernschaft umgesprungen wird, gegen Krieg und Militarismus.

Ich hoffe, was immer Sie in der Welt treiben werden, um ein gutes Leben zu haben (Lehrer, Sozialarbeiter, Geschaeftsmann, Poetin, Juristin oder Wissenschaftlerin), Sie vergessen darueber nicht, Ihr Leben dafuer einzusetzen, Ihren Kindern - und auch allen uebrigen Kindern - eine bessere Welt zu schaffen. Ich hoffe, Ihre Generation wird ein Ende der Kriege fordern und endlich tun, was noch keine zuvor in der Geschichte wagte: die nationalen Grenzen beseitigen, die uns von den anderen Menschen auf diesem Planeten trennen.

Vor kurzem sah ich auf dem Cover der ‚New York Times' ein Foto, das mir seither nicht mehr aus dem Kopf geht. Es zeigt ein paar ganz normale Amerikaner. Sie sitzen auf Stuehlen und blicken von Arizona aus zur mexikanischen Grenze. In ihren Haenden halten sie Gewehre und warten auf Mexikaner, die versuchen, ueber die Grenze in die USA zu gelangen. Ich war geschockt, denn ich erkannte: Das vergangene Jahrhundert war das erste sogenannte Jahrhundert der "Zivilisation", und wir haben es genutzt, um Hunderte kuenstliche Entitaeten zu schaffen; was wir als eine Welt bezeichnen, haben wir in Hunderte kleine Einheiten aufgesplittert, die wir "Nationen" nennen. Und jeden, der unsere Grenze ueberschreitet, sind wir bereit zu toeten.

Der Nationalismus - diese Hingabe an eine Flagge, eine Nationalhymne, eine Grenze, die so boesartig ist, dass sie zum Morden fuehrt - , ist er nicht, neben Rassismus und religioesem Hass, eines der groessten Uebel unserer Zeit? Die (nationalistische) Denkungsart wird uns von Jugend auf eingefloesst, man indoktriniert uns damit und kultiviert sie. Denn sie nuetzt denen an der Macht - fuer die Machtlosen hingegen ist sie toedlich.

In den USA wird uns von Kindesbeinen an beigebracht zu glauben, unsere Nation sei anders als die andern. Sie bilde die grosse Ausnahme in der Welt - eine durch und durch moralische Nation. Wir marschieren in andere Laender ein, um ihnen Zivilisation, Demokratie und Freiheit zu bringen. Wer sich mit der Geschichte auskennt, weiss, dass das nicht stimmt. Wenn Sie sich etwas mit unserer Geschichte auskennen, ist Ihnen klar, wir haben auf diesem Kontinent Indianer massakriert, wir sind in Mexiko einmarschiert, wir haben Bewaffnete nach Kuba und auf die Philippinen entsandt. Wir haben viele, viele Menschen auf dem Gewissen. Wir haben ihnen weder Freiheit noch Demokratie gebracht. Auch in Vietnam sind wir nicht einmarschiert, um ihnen Demokratie zu bringen, wir sind nicht in Panama einmarschiert, um den Drogenhandel zu stoppen, und in Afghanistan und den Irak sind wir nicht einmarschiert, um den Terrorismus zu stoppen. Unsere Ziele waren Ziele, wie sie alle Imperien in der Menschheitsgeschichte hatten - wir wollten hoehere Profite fuer die Konzerne und mehr Macht fuer Politiker.

Unsere Kuenstler und Poeten scheinen besser begriffen zu haben, was fuer eine Seuche der Nationalismus ist. Vor allem schwarze Dichter scheinen den vorgeblichen amerikanischen Tugenden "Freiheit" und "Demokratie" weniger auf den Leim zu gehen. Ihre Leute bekommen diese Tugenden schliesslich wenig zu spueren. So widmete der grosse afro-amerikanische Poet Langston Hughes seinem Land folgende Verse:

'You really haven't been a virgin for so long.
It's ludicrous to keep up the pretext…

You've slept with all the big powers
In military uniforms,
And you've taken the sweet life
Of all the little brown fellows…

Being one of the world's big vampires,
Why don't you come on and say so
Like Japan, and England, and France,
And all the other nymphomaniacs of power.'

Ich bin Veteran des Zweiten Weltkriegs - eines Kriegs, der als "guter Krieg" gilt. Ich persoenlich bin zu der Ueberzeugung gelangt, Kriege koennen die fundamentalen Probleme nicht loesen. Krieg fuehrt nur zu noch mehr Kriegen. Der Krieg in den Koepfen der Soldaten veranlasst sie zum Toeten und Foltern und vergiftet die Seele der Nation.

Ich hoffe, Ihre Generation wird die Forderung erheben: Unsere Kinder sollen in einer Welt ohne Kriege aufwachsen. Wenn wir eine Welt wollen, in der die Menschen aller Laender sich als Brueder und Schwestern fuehlen, und wenn wir die Kinder dieser Welt als unsere Kinder betrachten (Kinder sind die groessten Opfer in jedem Krieg), werden wir den Krieg als Loesungsweg nicht akzeptieren.

Von 1956 bis 1963, also insgesamt sieben Jahre, war ich in der Fakultaet des Spelman College taetig. Es war eine herzerwaermende Zeit. Die Freunde, die wir damals fanden, sind es bis heute. Ich wohnte mit meiner Frau Roslyn und unseren beiden Kindern auf dem Campus. Wenn wir in die Stadt fuhren, wurden wir manchmal von Weissen gefragt: 'Wie lebt es sich in der schwarzen Gemeinde?' Was soll ich sagen? Wir fuehlten uns in Downtown Atlanta wie Fremde, aber wenn wir auf den Campus zurueckkehrten, kamen wir heim.

Die Jahre in Spelman waren die aufregendsten meines Lebens - zumindest die lehrreichsten. Ich habe von meinen Studenten mehr gelernt als sie von mir. Es waren die Jahre einer grossartigen Bewegung im Sueden, die sich gegen die Rassentrennung stellte. Ich war dabei - in Atlanta, Albany, in Georgia, Selma, Alabama, in Hattiesburg, in Mississippi, in Greenwood, in Itta Bena und Jackson. Ich erhielt eine Lektion in Sachen Demokratie: Demokratie geht nicht von der Regierung aus, von den Leuten da oben, Demokratie kommt von den Leuten, von Leuten, die sich zusammentun und gemeinsam fuer Gerechtigkeit kaempfen. Ich habe auch etwas ueber "Rassen" gelernt, ich habe begriffen, was jeder intelligente Mensch frueher oder spaeter begreift: Die "Rasse" ist eine Erfindung, eine kuenstliche Angelegenheit. Natuerlich spielt sie eine Rolle (wie Cornel West schreibt), aber nur, weil bestimmte Leute wollen, dass sie eine Rolle spielt. Genauso verhaelt es sich mit dem Nationalismus, auch er ist im Grunde eine kuenstliche Angelegenheit. Ich habe gelernt, was wirklich zaehlt - dass wir alle Menschen sind und einander wertschaetzen - die sogenannte "Rasse" oder "Nationalitaet" ist unerheblich.

Ich hatte das Glueck, in einer Zeit am Spelman taetig zu sein, als eine wundersame Wandlung mit unseren Studierenden vor sich ging. Gerade waren sie noch still und hoeflich, dann fuhren sie in die Stadt und machten Sit-ins. Sie wurden verhaftet, und wenn sie herauskamen, waren sie ploetzlich feurig und atmeten den Geist der Rebellion (lesen Sie dazu Harry Lesevers ‚Undaunted by the Fight'). Ich hatte damals in Spelman eine Studentin namens Marian Wright - heute Marian Wright Edelman. Sie war eine der Ersten, die sich in Atlanta an Sit-ins beteiligten. Eines Tages kam Marian zu unserem Haus auf dem Campusgelaende, um uns eine Petition zu zeigen, die sie vorhatte, ans Schwarze Brett der Schlafraeume zu heften. Die Ueberschrift zeigte, welche Verwandlung mit Spelman vor sich ging. Marian schrieb ueber die Petition: 'Young Ladies, wer sich in der Lage sieht, Posten zu stehen, bitte unten eintragen'.

Ich hoffe, Sie sind nicht damit zufrieden, erfolgreich zu sein - erfolgreich im Sinne der Gesellschaft. Ich hoffe, Sie werden keine Regeln befolgen, die ungerecht sind. Ich hoffe, Sie werden den Mut, der in Ihnen steckt (davon bin ich ueberzeugt), auch ausleben. Es gibt und gab wunderbare Menschen - Weisse und Schwarze. Sie koennen Ihnen Vorbild sein. Ich denke dabei nicht an Afro-Amerikaner wie Condoleezza Rice, Colin Powell oder Clarence Thomas, die zu Servicepersonal der Reichen und Maechtigen wurden. Ich denke an W.E.B. DuBois, an Martin Luther King, Malcolm X und Marian Wright Edelman, ich denke an James Baldwin und Josephine Baker. Und natuerlich gab es auch viele gute Weisse, die sich gegen das Establishment stellten und sich fuer Frieden und Gerechtigkeit einsetzten.

Eine meiner Studentinnen in Spelman, deren Freundschaft uns durch all die Jahre begleitete - so, wie die Freundschaft zu Marian Wright - stammt aus einer Pachtfarmer-Familie aus Eatonton/Georgia. Heute ist Alice Walker eine beruehmte Autorin. Eines ihrer ersten Gedichte, das veroeffentlicht wurde, geht so:

'It is true -
I've always loved
the daring
ones
Like the black young
man
Who tried
to crash
All barriers
at once,
wanted to
swim
At a white
beach (in Alabama)
Nude.'

Soweit muessen Sie gar nicht gehen. Aber Sie koennten mithelfen, die Barrieren niederzureissen - Rassenbarrieren und sicher auch nationalistische. Bitte tun Sie, was in Ihrer Macht steht - Sie muessen keine heroischen Taten vollbringen, aber tun Sie etwas. Damit verbuenden Sie sich mit Millionen, die auch etwas tun. An irgendeinem Punkt in der Geschichte vereinen sich all die kleinen Taten und machen eine bessere Welt moeglich.

Zora Neale Hurston ist eine mitreissende afro-amerikanische Schriftstellerin. Sie hat nicht getan, was die Weissen von ihr erwarteten, sie tat auch nicht, was die Schwarzen von ihr erwarteten. Sie beharrte auf dem, was sie selbst wollte. Hurston sagt, ihre Mutter habe ihr folgenden Rat gegeben: 'Spring hoch zur Sonne - vielleicht erreichst Du sie nicht, aber wenigstens hebst Du vom Boden ab'.

Sie, die Sie hier schon auf Zehenspitzen, zum Absprung bereit stehen - ich hoffe, Sie werden ein gutes Leben haben."

* Prof. Howard Zinn ist Autor des internationalen Bestsellers: 'A People's History of the United States'; aktuell bei Seven Stories Press erschienen: 'Voices of a People's History of the United States' von Howard Zinn und Anthony Arnove. Auf Deutsch erhaeltlich von Howard Zinn: ‚Amerika, der Terror und der Krieg', ‚Marx in Soho', ‚Kuenstler in Zeiten des Kriegs'.

Dieser Artikel erschien auf TomDispatch.com, ein Weblog des ‚Nation Institute'. Auf dieser Seite von Tom Engelhardt finden Sie aktuelle Artikel zu aktuellen Themen - Nachrichten, alternative Quellen, Meinungen. Tom Engelhardt ist Autor des Buchs: 'The End of Victory Culture' und 'The Last Days of Publishing'.

Quelle: 'Against Discouragement' (Prof. Howard Zinn), ZNet Deutschland,
25. Mai 2005, Uebersetzung: Andrea Noll (korrigiert)



Against Discouragement

by Howard Zinn

In 1963, historian Howard Zinn was fired from Spelman College, where he was chair of the History Department, because of his civil rights activities. This year, he was invited back to give the commencement address. Here is the text of that speech, given on May 15, 2005.

I am deeply honored to be invited back to Spelman after forty-two years. I would like to thank the faculty and trustees who voted to invite me, and especially your president, Dr. Beverly Tatum. And it is a special privilege to be here with Diahann Carroll and Virginia Davis Floyd.

But this is your day -- the students graduating today. It's a happy day for you and your families. I know you have your own hopes for the future, so it may be a little presumptuous for me to tell you what hopes I have for you, but they are exactly the same ones that I have for my grandchildren.

My first hope is that you will not be too discouraged by the way the world looks at this moment. It is easy to be discouraged, because our nation is at war -- still another war, war after war -- and our government seems determined to expand its empire even if it costs the lives of tens of thousands of human beings. There is poverty in this country, and homelessness, and people without health care, and crowded classrooms, but our government, which has trillions of dollars to spend, is spending its wealth on war. There are a billion people in Africa, Asia, Latin America, and the Middle East who need clean water and medicine to deal with malaria and tuberculosis and AIDS, but our government, which has thousands of nuclear weapons, is experimenting with even more deadly nuclear weapons. Yes, it is easy to be discouraged by all that.

But let me tell you why, in spite of what I have just described, you must not be discouraged.

I want to remind you that, fifty years ago, racial segregation here in the South was entrenched as tightly as was apartheid in South Africa. The national government, even with liberal presidents like Kennedy and Johnson in office, was looking the other way while black people were beaten and killed and denied the opportunity to vote. So black people in the South decided they had to do something by themselves. They boycotted and sat in and picketed and demonstrated, and were beaten and jailed, and some were killed, but their cries for freedom were soon heard all over the nation and around the world, and the President and Congress finally did what they had previously failed to do -- enforce the 14th and 15th Amendments to the Constitution. Many people had said: The South will never change. But it did change. It changed because ordinary people organized and took risks and challenged the system and would not give up. That's when democracy came alive.

I want to remind you also that when the war in Vietnam was going on, and young Americans were dying and coming home paralyzed, and our government was bombing the villages of Vietnam -- bombing schools and hospitals and killing ordinary people in huge numbers -- it looked hopeless to try to stop the war. But just as in the Southern movement, people began to protest and soon it caught on. It was a national movement. Soldiers were coming back and denouncing the war, and young people were refusing to join the military, and the war had to end.

The lesson of that history is that you must not despair, that if you are right, and you persist, things will change. The government may try to deceive the people, and the newspapers and television may do the same, but the truth has a way of coming out. The truth has a power greater than a hundred lies. I know you have practical things to do -- to get jobs and get married and have children. You may become prosperous and be considered a success in the way our society defines success, by wealth and standing and prestige. But that is not enough for a good life.

Remember Tolstoy's story, "The Death of Ivan Illych." A man on his deathbed reflects on his life, how he has done everything right, obeyed the rules, become a judge, married, had children, and is looked upon as a success. Yet, in his last hours, he wonders why he feels a failure. After becoming a famous novelist, Tolstoy himself had decided that this was not enough, that he must speak out against the treatment of the Russian peasants, that he must write against war and militarism.

My hope is that whatever you do to make a good life for yourself -- whether you become a teacher, or social worker, or business person, or lawyer, or poet, or scientist -- you will devote part of your life to making this a better world for your children, for all children. My hope is that your generation will demand an end to war, that your generation will do something that has not yet been done in history and wipe out the national boundaries that separate us from other human beings on this earth.

Recently I saw a photo on the front page of the New York Times which I cannot get out of my mind. It showed ordinary Americans sitting on chairs on the southern border of Arizona, facing Mexico. They were holding guns and they were looking for Mexicans who might be trying to cross the border into the United States. This was horrifying to me -- the realization that, in this twenty-first century of what we call "civilization," we have carved up what we claim is one world into two hundred artificially created entities we call "nations" and are ready to kill anyone who crosses a boundary.

Is not nationalism -- that devotion to a flag, an anthem, a boundary, so fierce it leads to murder -- one of the great evils of our time, along with racism, along with religious hatred? These ways of thinking, cultivated, nurtured, indoctrinated from childhood on, have been useful to those in power, deadly for those out of power.

Here in the United States, we are brought up to believe that our nation is different from others, an exception in the world, uniquely moral; that we expand into other lands in order to bring civilization, liberty, democracy. But if you know some history you know that's not true. If you know some history, you know we massacred Indians on this continent, invaded Mexico, sent armies into Cuba, and the Philippines. We killed huge numbers of people, and we did not bring them democracy or liberty. We did not go into Vietnam to bring democracy; we did not invade Panama to stop the drug trade; we did not invade Afghanistan and Iraq to stop terrorism. Our aims were the aims of all the other empires of world history -- more profit for corporations, more power for politicians.

The poets and artists among us seem to have a clearer understanding of the disease of nationalism. Perhaps the black poets especially are less enthralled with the virtues of American "liberty" and "democracy," their people having enjoyed so little of it. The great African-American poet Langston Hughes addressed his country as follows:

You really haven't been a virgin for so long.
It's ludicrous to keep up the pretext...

You've slept with all the big powers
In military uniforms,
And you've taken the sweet life
Of all the little brown fellows...

Being one of the world's big vampires,
Why don't you come on out and say so
Like Japan, and England, and France,
And all the other nymphomaniacs of power.

I am a veteran of the Second World War. That was considered a "good war," but I have come to the conclusion that war solves no fundamental problems and only leads to more wars. War poisons the minds of soldiers, leads them to kill and torture, and poisons the soul of the nation.

My hope is that your generation will demand that your children be brought up in a world without war. If we want a world in which the people of all countries are brothers and sisters, if the children all over the world are considered as our children, then war -- in which children are always the greatest casualties -- cannot be accepted as a way of solving problems.

I was on the faculty of Spelman College for seven years, from 1956 to 1963. It was a heartwarming time, because the friends we made in those years have remained our friends all these years. My wife Roslyn and I and our two children lived on campus. Sometimes when we went into town, white people would ask: How is it to be living in the black community? It was hard to explain. But we knew this -- that in downtown Atlanta, we felt as if we were in alien territory, and when we came back to the Spelman campus, we felt that we were at home.

Those years at Spelman were the most exciting of my life, the most educational certainly. I learned more from my students than they learned from me. Those were the years of the great movement in the South against racial segregation, and I became involved in that in Atlanta, in Albany, Georgia, in Selma, Alabama, in Hattiesburg, Mississippi, and Greenwood and Itta Bena and Jackson. I learned something about democracy: that it does not come from the government, from on high, it comes from people getting together and struggling for justice. I learned about race. I learned something that any intelligent person realizes at a certain point -- that race is a manufactured thing, an artificial thing, and while race does matter (as Cornel West has written), it only matters because certain people want it to matter, just as nationalism is something artificial. I learned that what really matters is that all of us -- of whatever so-called race and so-called nationality -- are human beings and should cherish one another.

I was lucky to be at Spelman at a time when I could watch a marvelous transformation in my students, who were so polite, so quiet, and then suddenly they were leaving the campus and going into town, and sitting in, and being arrested, and then coming out of jail full of fire and rebellion. You can read all about that in Harry Lefever's book Undaunted by the Fight. One day Marian Wright (now Marian Wright Edelman), who was my student at Spelman, and was one of the first arrested in the Atlanta sit-ins, came to our house on campus to show us a petition she was about to put on the bulletin board of her dormitory. The heading on the petition epitomized the transformation taking place at Spelman College. Marian had written on top of the petition: "Young Ladies Who Can Picket, Please Sign Below."

My hope is that you will not be content just to be successful in the way that our society measures success; that you will not obey the rules, when the rules are unjust; that you will act out the courage that I know is in you. There are wonderful people, black and white, who are models. I don't mean African- Americans like Condoleezza Rice, or Colin Powell, or Clarence Thomas, who have become servants of the rich and powerful. I mean W.E.B. DuBois and Martin Luther King and Malcolm X and Marian Wright Edelman, and James Baldwin and Josephine Baker and good white folk, too, who defied the Establishment to work for peace and justice.

Another of my students at Spelman, Alice Walker, who, like Marian, has remained our friend all these years, came from a tenant farmer's family in Eatonton, Georgia, and became a famous writer. In one of her first published poems, she wrote:

It is true--
I've always loved
the daring ones
Like the black young man
Who tried
to crash
All barriers at once,
wanted to swim
At a white
beach (in Alabama)
Nude.

I am not suggesting you go that far, but you can help to break down barriers, of race certainly, but also of nationalism; that you do what you can -- you don't have to do something heroic, just something, to join with millions of others who will just do something, because all of those somethings, at certain points in history, come together, and make the world better.

That marvelous African-American writer Zora Neale Hurston, who wouldn't do what white people wanted her to do, who wouldn't do what black people wanted her to do, who insisted on being herself, said that her mother advised her: Leap for the sun -- you may not reach it, but at least you will get off the ground.

By being here today, you are already standing on your toes, ready to leap. My hope for you is a good life.

* Howard Zinn is the author with Anthony Arnove of the just published Voices of a People's History of the United States (Seven Stories Press) and of the international best-selling A People's History of the United States.

This article first appeared on Tomdispatch.com, a weblog of the Nation Institute, which offers a steady flow of alternate sources, news, and opinion from Tom Engelhardt, long time editor in publishing and author of The End of Victory Culture and The Last Days of Publishing.

May 24, 2005, TomDispatch


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