Dieser Internet-Auftritt kann nach dem Tod des Webmasters, Peter Strutynski, bis auf Weiteres nicht aktualisiert werden. Er steht jedoch weiterhin als Archiv mit Beiträgen aus den Jahren 1996 – 2015 zur Verfügung.

"Die Vereinigten Staaten und Pakistan haben im Terrorismus einen gemeinsamen Feind"

Außenminister Kerry besucht Pakistan und sprach beim Fastenbrechen

Von Joan Sinclair *


Im Folgenden dokumentieren wir einen Text von Joan Sinclair zum Besuch von US-Außenminister John Kerry in Pakistan, der am 5. August 2013 auf DipNote, dem offiziellen Blog des US-Außenministeriums, veröffentlicht wurde. Während seines Besuchs sprach der Außenminister beim Fastenbrechen an der Fatima Jinnah Women’s University mit fünf Frauen, die an Austauschprogrammen teilgenommen hatten.
Die Übersetzung des Beitrags besorgte der Amerika-Dienst. Die Überschrift haben wir gewählt.


Die diplomatischen Beziehungen der Vereinigten Staaten zu Pakistan sind kompliziert, aber von großer Bedeutung. Bei seinem Pakistan-Besuch am 31. Juli hatte US-Außenminister John Kerry die Gelegenheit, die positiven Aspekte der Beziehungen zu betonen und zu bekräftigen, dass die Vereinigten Staaten Pakistan weiterhin unterstützen werden.

Der Außenminister besuchte Pakistan nicht zum ersten Mal. Er ist hier sehr bekannt und wird von vielen bewundert. Mit dem Kerry-Lugar-Berman-Gesetz aus dem Jahr 2009 wurde die stattliche Summe von sieben Milliarden US-Dollar an nichtmilitärischer Hilfe für Pakistan bewilligt. Kerry war bereits zehn Mal als US-Senator in Pakistan.

Nichtsdestoweniger spekulierten die pakistanischen Medien darüber, wann Kerry nun als Außenminister der neu gewählten Führung einen Besuch abstatten würde. Aus den historischen Wahlen im Mai – dem ersten demokratischen Machtübergang von einer Zivilregierung auf eine andere in der 66-jährigen Geschichte des Landes – ging Premierminister Nawaz Sharif als Sieger hervor.

Während einer Pressekonferenz mit dem pakistanischen außenpolitischen Berater Sartaj Aziz hob der US-Außenminister die gemeinsamen Interessen hervor, indem er erklärte, dass sich die Vereinigten Staaten und Pakistan im Terrorismus einem gemeinsamen Feind gegenüber sähen.

Er betonte, dass die Extremisten den Menschen in Pakistan keine greifbaren Vorteile gebracht hätten, indem er fragte: „Wie viele Brücken planen diese Terroristen? Wie viele Schulen haben sie gebaut? Wie viele Wirtschaftsprogramme haben sie für die Bevölkerung ausgearbeitet? Wie viele Energieanlagen haben sie zu bauen versucht?“

Der Außenminister setzt sich stark für die Unterstützung der pakistanischen Bevölkerung ein und nutzte die Gelegenheit, das langfristige Engagement der Vereinigten Staaten für Pakistan und die pakistanische Bevölkerung zu bekräftigen.

Seine Aufrichtigkeit wurde deutlich, als Kerry gemeinsam mit fünf begabten pakistanischen Frauen das Fasten brach, die an von den Vereinigten Staaten finanzierten Bildungsprogrammen teilgenommen hatten. Das Gespräch beim traditionellen pakistanischen Iftar-Essen mit Datteln, Pakora und Samosas wurde live zur besten Sendezeit im Fernsehen übertragen, wenn die Familien bei Sonnenuntergang im Ramadan den Fernseher anstellen, um Azan, den Gebetsruf hören.

Kerry sagte den jungen Frauen am Tisch: „Jede von Ihnen hat von Ihren Eltern etwas Besonderes mitbekommen, was entscheidend ist. Viele Kinder haben dieses Glück nicht. Und so entsteht schon sehr früh eine reale Kluft. Aber Sie haben sich auch gegen Widerstände durchgesetzt [um eine Ausbildung zu erhalten]. Sie waren sehr entschlossen, dies zu erreichen.“

Aqeela Moheen, die Umweltforschung studiert, fügte hinzu: „Ich stamme aus einem sehr kleinen Dorf und meine, dass diese Austauschprogramme unser Denken und den Beitrag, den wir für unsere Gemeinschaft leisten, wirklich verändern. Ich bin stolz und zufrieden, dass ich Umweltwissenschaften als Studienfach gewählt habe. Wenn ich in mein Dorf zurückkehre, sage ich anderen Studenten, dass es viele andere Bereiche, Chancen und Stipendien gibt und sie im Rahmen ihrer Universitätsausbildung in die Vereinigten Staaten gehen können.“

„Wenn Sie mal in Washington sind, kommen Sie im Außenministerium vorbei“, lud Kerry ein. „Sie können dort die Inneneinrichtung übernehmen“, sagte Kerry zu Sha Rukh, die ihre eigene Innenarchitekturfirma hat.

Rukh antwortete: „Als ich das US-Außenministerium zum ersten Mal betreten habe, sagte ich: ‚Wow, hier muss aber viel getan werden!‘“

„Ich arbeite daran“, lachte Kerry.

* Originaltext: Secretary Kerry Visits Pakistan, Breaks Bread With U.S. Alumnae at Women’s University

Herausgeber: US-Botschaft Berlin, Abteilung für öffentliche Angelegenheiten; http://blogs.usembassy.gov/amerikadienst/



Zurück zur Pakistan-Seite

Zur USA-Seite

Zurück zur Homepage