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Vom ersten zum zweiten Tschetschenien-Krieg

Eine Zeittafel

Die nachfolgende Chronik in Stichworten haben wir der Wochenzeitung "Freitag" vom 20. Juli 2001 entnommen.

Dezember 1994
Präsident Jelzin befiehlt Militäroperationen gegen die abtrünnige Regierung des Präsidenten Dudajew, der bereits 1991 die Unabhängigkeit Tschetscheniens von Russland erklärt hatte - Beginn des ersten Tschetschenien-Krieges.

Februar 1995
Einnahme der Hauptstadt Grosny durch russische Verbände, Dudajews Armee geht zum Guerilla-Kampf über.

Juni 1995
Erster Waffenstillstand, der aber noch wenigen Wochen scheitert. In der südrussischen Kleinstadt Budjonnowsk nehmen Angehörige des tschetschenischen Widerstandes etwa 1.000 Geiseln und können nach Verhandlungen mit dem russischen Premier Tschernomyrdin abziehen. Beginn neuer Friedensgespräche.

April 1996
Präsident Dudajew kommt unter mysteriösen Umständen ums Leben.

Juli/August 1996
Nach der Wiederwahl Boris Jelzins zum Staatschef übernimmt der neue Sicherheitsberater, Ex-General Alexander Lebed, die Tschetschenien-Verhandlungen und erreicht eine Waffenstillstandsvereinbarung - Ende des ersten Tschetschenien-Krieges.

Januar/Februar 1997
Wahl des gemäßigten Nationalisten Aslan Maschadow zum neuen Präsidenten Tschetscheniens. Mit Moskau wird ein schrittweiser Ausstieg der Kaukasusrepublik aus der Russischen Föderation vereinbart, die Modalitäten bleiben unklar.

Juli/August 1999
Islamische Freischärler dringen aus Tschetschenien in die Nachbarrepublik Dagestan ein und proklamieren einen unabhängigen »Gottesstaat«. Wladimir Putin löst in Moskau Premier Stepaschin ab und kündigt ein hartes Vorgehen gegen die Separatisten an.

September 1999
Russische Luftangriffe auf Stellungen der islamischen Guerilla, die Grenzen Tschetscheniens werden abgeriegelt - Beginn des zweiten Tschetschenien-Krieges.

November/Dezember 1999
Russische Truppen nehmen die zweitgrößte Stadt Gudermes ein und schließen den Belagerungsring um Grosny, das nach mehrwöchigen Kämpfen eingenommen wird.

Juni 2000
Wladimir Putin - inzwischen zum Präsidenten Russlands gewählt - stellt Tschetschenien als »Teilrepublik« unter direkte Verwaltung der Moskauer Zentralregierung und setzt zunächst den muslimischen Geistlichen Achmed Kadyrow als Premier ein.

September/Oktober 2000
Russische Truppenreduzierung von 120.000 Mann auf zirka 80.000 - islamische Verbände setzen den Partisanenkrieg fort.

Weitere Berichte über Tschetschenien und die Krisenregion Kaukasus

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