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"Sie setzten uns das Messer an die Kehle: Sagt die Wahrheit oder wir töten euch"

Simona Torretta nach ihrer Freilassung aus irakischer Geiselhaft im Interview: "Ich unterscheide zwischen Terrorismus und Widerstand"

Drei Wochen waren die beiden italienischen Helferinnen und Friedensaktivistinnen Simona Torretta und Simona Pari in den Händen irakischer Geiselnehmer, bis sie frei gelassen wurden. In der großen italienischen Tageszeitung Corriere della Serra erschien am 1. Oktober ein Interview mit Simona Torretta, worin sie ihre Gefangenschaft schildert und ihren grundsätzlichen politischen Standpunkt zum Irakkrieg und zur Besatzung darlegt.
Wir dokumentieren das Interview in einer von Hermann Kopp für uns besorgten Übersetzung sowie im italienischen Original (La volontaria: «Allawi burattino degli Usa».


Die Freiwillige: "Allawi ist eine Marionette der USA"

Der Bericht Simona Torrettas

ROMA - Der schlimmste Augenblick?

Die Gefangennahme. Ich befürchtete eine sofortige Exekution.

Und der schönste?

Der letzte Tag, als wir unsere irakischen Mitarbeiter Manhaz und Raad wiedergesehen haben.

Der Verlauf von 21 Tagen in den Händen der Entführer?

Um 5 Uhr nachmittags am 7. September sind sie in unser Büro eingedrungen. Ich habe sie an die Tür kommen sehen. Und hab sofort kapiert, dass sie unseretwegen kamen. Es waren keine Polizisten, sie hielten die Waffen und die MP in Körperhöhe gerichtet. Ich bin zu Simona gelaufen um ihr zu sagen, sie solle sich verbergen. Aber dazu war keine Zeit mehr. Wir sind immer zusammen geblieben.

Die Fahrt im Auto?

Wir sind eine halbe Stunden auf den Sitzen kniend gefahren, mit der Stirn auf den Knien. Sie haben uns befohlen, den Mund zu halten bis zu unsrer Unterkunft, ich glaube an der Peripherie von Bagdad. Dort haben sie uns die Handgelenke hinter dem Rücken gefesselt. Sie haben uns Mund und Augen verbunden, ich erinnere mich an eine weiße Mullbinde, die von rotem Klebeband bedeckt war. Dann wurden wir in den Gepäckraum eines großen Geländewagens geworden. Es begann eine endlose Fahrt, über 5 Stunden. Uns war heiß, wir hatten Durst. Bei der Ankunft konnten wir nicht einmal gehen. Sie haben uns zu trinken gegeben, und eine Frucht. Dann begann das Verhör, das mindestens bis Mitternacht gedauert hat.

Sie haben euch verhört? Dann waren sie also keine gewöhnlichen Kriminelle?

Nein, es war eine religiöse Gruppe aus der Widerstandsbewegung, also Männer, die sich gegen die Besatzung durch die USA wandten. Frauen hab ich nie gesehen. Wir hatten drei oder vier Gefängniswärter. Diese ersten Stunden waren am härtesten. Ich wusste nicht, dass Simona nahe bei mir war, ich sah sie nicht. Ich glaubte, ich sei allein. Sie wollten alles wissen über die Vorhaben von "Un Ponte per…" ("Eine Brücke nach …" - eine italienische pazifistische Hilfsorganisation; H.K.), sie fragten mich nach unseren Aktivitäten in den Schulen, nach unseren Kontakten, nach unserer Arbeit für die Kranken. Sie verhörten mich zu dritt - gut organisierte, intelligente Leute, mit einem Übersetzer aus dem Arabischen ins Englische. Sie verlangten kurze, genaue Antworten. Wenn du nicht die Wahrheit sagst, töte ich dich, schrie mich einer von ihnen an und hielt mir dabei ein Messer an die Kehle. Sie wollten anscheinend keine Informationen über andere Personen, um sie etwa gefangen zu nehmen. Sie wollten über uns Bescheid wissen. Was ich vom Islam hielte. Und welche Beziehungen ich zu den moslemischen Gemeinden im Irak und in Italien hätte.

Wie lange hat die kritische Phase gedauert?

Die ersten vier Tagen waren schwierig. Sie sagten uns: Wir sind gegen die Besatzung. Italien beteiligt sich an der von den Amerikanern geführten Streitmacht, folglich seid ihr Feinde.

Was habt ihr ihnen geantwortet?

Dass wir gegen die Politik der Berlusconi-Regierung wären. Wir waren gegen den Krieg gewesen. Ich hatte in Irak bereits im Augenblick der Invasion gelebt, und zwar um bei den Leuten zu sein. Wir waren und sind gegen die Anwesenheit ausländischer Truppen im Irak. Aber sie waren brutal. Wenn ich mit Simona zu sprechen versuchte, schrieben sie mir don't talk!!! (nicht reden) ins Ohr. Ich betonte, dass keins unserer Projekte von der italienischen oder der US-Regierung finanziert wird. Das ist ein sehr wichtiger Punkt.

Wie wart ihr gekleidet?

Bei der Ankunft haben sie uns die Tuniken gegeben, die wir bei der Landung in Ciampino anhatten. Wir hatten keine Zeit mehr, sie am Tag der Freilassung abzulegen. Wir wuschen sie immer mit Wasser und Seife in dem unserer Zelle benachbarten Bad. Abends, so konnten sie über Nacht trocknen.

Wie war der Raum, in dem ihr euch 21 Tage aufgehalten habt?

Klein: ein winziges Fenster und fast keine Möbel. Wir schliefen auf zwei kleinen Matratzen, die auf dem Boden ausgebreitet waren.

Habt ihr je an Flucht gedacht?

Das wäre verrückt gewesen. Die einzige Überlebensstrategie hieß gehorchen, immer und in jedem Fall. Wir mussten uns ruhig verhalten. Mit den Entführern sprachen wir nur, wenn wir gefragt wurden. Ich habe es schon gesagt. Mir war sofort klar, dass sie uns vielleicht töten würden. Ich dachte, das könnte passieren, in jedem Moment. Es war klar, dass sie uns nicht vergewaltigen würden. Wenn sie uns zwingen wollten, ihnen zu folgen, zogen sie uns an den Jackenärmeln. Einer streifte unfreiwilligerweise meine Füße, und wurde darauf von den andern zurechtgewiesen.

Konntet ihr die Aufseher unterscheiden?

Nur nach den Füßen in den Sandalen. Jedes Mal, wenn sie ins Zimmer kamen, mussten wir unsere Augen bedecken, ich konnte nur das erkennen, was sich in Höhe des Fußbodens abspielte. Ich erinnere mich an die Füße eines verständnisvollen Aufsehers: sie waren dick.

Wann ging es euch wieder besser?

Am fünften Tag gaben sie uns zu verstehen, dass sie unsere Erklärungen überprüft hatten. Sie waren richtig. Vielleicht war auch die Informationskampagne über uns in Italien und vor allem in der arabischen Welt von Nutzen. Sie hatten verstanden, dass wir tatsächlich dem Irak und seiner Bevölkerung helfen wollten. Und brachten uns nun saubere Wäsche, Zahnpasta und Zahnbürste. Aber die Stille in unserem Zimmer war entsetzlich. Wir hörten keinerlei Verkehr, und nicht einmal die amerikanischen Angriffe. Ich nehme an, dass wir in einem Anwesen auf dem flachen Lande eingeschlossen waren.

Was habt ihr den ganzen Tag über gemacht?

Nichts. Wir schliefen viel, wir waren gestresst. Sie brachten uns ständig was zu essen. Dann haben sie uns einige Bücher auf englisch über den Koran gebracht, eine Geschichte Jesu aus Sicht des Islam. Wir konnten uns vor allem während des Essens miteinander unterhalten, jetzt versuchten wir zu lachen. Aber wir sprachen auch von unseren angehörigen, von Menschen, die uns nahe stehen. Wir machten uns Sorgen um sie.

Hast Du je daran gedacht, zum Islam zu konvertieren?

Ich interessiere mich für die arabische Kultur und Sprache. Aber ich will nicht konvertieren.

Was meinst du zu der Tötung Fabrizio Quattrocchis?

Ich bin dagegen. Es war ein Verbrechen.

Eure Befreiung war vor allem die Aufgabe des außerordentlichen Beauftragten des Roten Kreuzes, Maurizio Scelli. Ein Mann, den ihr früher scharf kritisiert habt. Ihr habt ihm vorgeworfen, die Grenzen zwischen humanitärer Hilfe und Kungelei mit der bewaffneten Besatzungsmacht zu verwischen. Ist das nicht paradox?

(Sie lächelt.) Ja, wir haben tatsächlich die Arbeit Scellis häufig kritisiert. Aber ihm gilt heute unser aufrichtigster Dank. Er war tapfer und mutig. Er hat sein Leben riskiert und kam an den Stadtrand von Bagdad, um uns in Empfang zu nehmen. Es hätte eine Falle sein können. Wir werden ihm das nicht vergessen.

Warum hat es so lange gebraucht, bis ihr Berlusconi gedankt habt?

Wir sind Berlusconi, der Regierung, allen Institutionen dankbar, die sich bemüht haben, uns zu helfen. Aber am Abend unserer Ankunft waren wir ganz durcheinander, unter Schock. Noch zwei Tage später habe ich Veltroni, der mit mir auf dem Podium stand, nicht erkannt. Unser Verhalten hat nichts mit Arglist oder Bosheit zu tun. In wenigen Stunden mussten wir Tausende von Händen schütteln, es tut uns leid, wenn wir es irgend jemandem gegenüber haben an Respekt fehlen lassen. Das war nicht unsere Absicht. Beispielsweise habe ich erst vor einer halben Stunde vom Tod der amerikanischen Geiseln erfahren. Wir haben keine Zeit, die Zeitungen zu lesen, fernzusehen, sind ständig auf Achse.

Es ist so gut wie sicher, dass für eure Freilassung ein Lösegeld bezahlt wurde.

Wenn Lösegeld bezahlt wurde, missfällt uns das sehr. Aber ich weiß nichts darüber. Ich glaube, dass es sich um eine sehr politische religiöse Gruppe handelte, die sich schließlich davon überzeugt hat, dass wir keine Feinde sind.

Sind die Geiselnahmen ein legitimes Mittel im Kampf gegen die Besatzung?

Ich unterscheide zwischen Terrorismus und Widerstand. Die Guerilla ist legitim, aber ich bin gegen Geiselnahmen von Zivilisten.

Sollen die italienischen Truppen aus dem Irak abziehen?

Ja, zweifellos. Das habe ich vor meiner Entführung gesagt, und das kann ich heute nur bekräftigen.

Ist die Regierung Allawi legitim?

Nein, sie ist eine Marionette in den Händen der Amerikaner.

Und die für Ende Januar angesetzten Wahlen?

Sie werden nicht legitim sein. Während all dieser Tage in Haft, die gegen Ende hin immer verzweifelter und öder wurden, habe ich die Überzeugung gewonnen, dass es Jahrzehnte dauern wird, bis der Irak wieder auf die Beine kommt.

Wann werdet ihr dorthin zurückkehren?

Wir wollen zurück. Aber nicht sofort. Es wird nötig sein, das Ende der amerikanischen Besatzung abzuwarten.

Interviewer: Lorenzo Cremonesi, 1. Oktober 2004

Aus dem Italienischen: Hermann Kopp


La volontaria: «Allawi burattino degli Usa»

I racconto di Simona Torretta

ROMA - Il momento piů brutto?

«La cattura. Pensavo all’esecuzione immediata».

Quello piů bello?

«L’ultimo giorno, quando abbiamo rivisto i nostri collaboratori iracheni Manhaz e Raad».

Simona Torretta racconta. Finalmente ci dice come č andata.
Diario di 21 giorni nelle mani dei rapitori?


«Alle 5 del pomeriggio il 7 settembre hanno fatto irruzione in ufficio. Li ho visti arrivare alla porta. Ho capito subito che erano venuti per noi. Non erano poliziotti, puntavano le armi e i mitra ad altezza uomo. Sono corsa da Simona per dirle di nascondersi. Ma non c’č stato tempo».

Il viaggio in auto?

«Siamo sempre rimaste assieme. Abbiamo viaggiato per una mezz’ora piegate sui sedili, la fronte sulle ginocchia. Ci hanno ordinato di stare zitte fino all’abitazione, penso alla periferia di Bagdad. Qui ci hanno legato i polsi dietro la schiena. Ci hanno bendato bocca e occhi, ricordo una garza bianca coperta da nastro adesivo rosso. Poi siamo state gettate nel portabagagli di un gippone. Č iniziato un viaggio interminabile, oltre 5 ore. Avevamo caldo, soffrivamo la sete. All’arrivo non riuscivamo neppure a camminare. Ci hanno dato da bere e un frutto. Poi č iniziato l’interrogatorio che č durato almeno fino a mezzanotte».

Vi hanno interrogate? Allora non erano criminali comuni?

«No, era un gruppo religioso legato al movimento della resistenza, insomma uomini contro l’occupazione voluta dagli Usa. Mai visto donne. I nostri carcerieri erano tre o quattro. Quelle prime ore sono state durissime. Io non sapevo che Simona era vicino a me, non la vedevo. Pensavo di essere sola. Volevano sapere tutto dei progetti di "Un Ponte per ...", mi chiedevano delle attivitŕ nelle scuole, i nostri contatti, il lavoro per i malati. Erano in tre a interrogarmi, gente ben organizzata, intelligente, con un traduttore dall’arabo all’inglese. Esigevano risposte brevi, concise. Se non dici la veritŕ ti uccido, mi ha urlato uno di loro sfiorandomi la gola con il coltello. Non mi pare chiedessero informazioni su altre persone, per catturarle. Volevano sapere di noi. Cosa pensavo dell’Islam. E quali rapporti avevo con le comunitŕ musulmane in Iraq e in Italia».

Quanto č durata la fase critica?

«I primi quattro giorni sono stati difficili. Ci dicevano: noi siamo contro l’occupazione. L’Italia partecipa alla forza militare guidata dagli americani, dunque voi siete nemiche».

Che cosa rispondevi?

«Che noi eravamo contro la politica del governo Berlusconi. Eravamo state contro la guerra. Io l’avevo vissuta in Iraq al momento dell’invasione proprio per stare assieme alla gente. Eravamo e siamo contrarie alla presenza di truppe straniere in Iraq. Ma loro erano brutali. Se cercavo di parlare a Simona mi gridavano nelle orecchie don’t talk!!! (non parlare). Io insistevo che nessun nostro progetto č finanziato dal governo italiano o da quello Usa. Č un punto molto importante».

Come eravate vestite?

«All’arrivo ci hanno dato le tuniche che avevamo quando siamo atterrate a Ciampino. Non abbiamo fatto a tempo a toglierle il giorno della liberazione. Ogni tanto le lavavamo con acqua e sapone nel bagno vicino alla cella. Di sera, cosě la notte asciugavano».

Com’era la stanza dove siete state per 21 giorni?

«Piccola: una finestra minuscola e quasi nessun mobile. Dormivamo su due materassini stesi sul pavimento».

Avete mai pensato di fuggire?

«Sarebbe stata follia. L’unica strategia per sopravvivere era ubbidire, sempre e comunque. Dovevamo stare calme. Ai rapitori parlavamo solo se interrogate. L’ho giŕ detto: ho capito subito che magari ci avrebbero uccise. Pensavo potesse accadere in ogni momento. Era chiaro che non ci avrebbero violentate. Se dovevano costringerci a seguirli ci tiravano per le maniche della giacca. Uno mi sfiorň involontariamente i piedi e gli altri lo redarguirono».

Riconoscevi i carcerieri?

«Solo dai piedi nei sandali. Tutte le volte che entravano nella stanza dovevamo coprirci gli occhi, io intravedevo solo ciň che avveniva a livello del pavimento. Ricordo i piedi di un carceriere comprensivo: erano grassi».

Quando siete state meglio?

«Il quinto giorno ci fecero capire che avevano verificato le nostre dichiarazioni. Erano corrette. Forse era anche servita la campagna di informazione su di noi lanciata in Italia e, soprattutto, nel mondo arabo. Hanno capito che noi volevamo davvero il bene dell’Iraq e della sua gente. E allora ci hanno portato biancheria pulita, dentifricio e spazzolino. Ma il silenzio nella nostra stanza era terrificante. Non sentivamo alcun tipo di traffico e neppure i raid americani. Penso che fossimo chiuse in una villa in aperta campagna».

Che cosa facevate tutto il giorno?

«Nulla. Dormivamo molto, eravamo stressate. Ci portavano cibo in continuazione. Poi ci hanno dato alcuni libri in inglese sul Corano, una storia di Gesů vista dall’Islam. Potevamo parlare tra noi specialmente quando mangiavamo, allora cercavamo di ridere. Ma parlavamo anche dei nostri familiari, della gente che ci vuole bene. Eravamo preoccupati per loro».

Hai mai pensato di convertirti all’Islam?

«Sono interessata alla cultura e alla lingua araba. Ma non alla conversione».

Che cosa pensi dell’uccisione di Fabrizio Quattrocchi?

«Sono contraria. Č stato un crimine».

A liberarvi č stato soprattutto l’impegno del commissario straordinario della Croce Rossa, Maurizio Scelli. Un uomo che in passato voi avete criticato duramente. Lo accusavate di stravolgere i confini tra impegno umanitario e coinvolgimento con le forze militari di occupazione. Non č un paradosso?

Sorride. «Sě, č vero che avevamo piů volte criticato il lavoro di Scelli. Ma a lui oggi va tutto il nostro piů sentito ringraziamento. Č stato bravo e coraggioso. Ha rischiato la vita per essere venuto a prenderci alla periferia di Bagdad. Poteva cadere in una trappola. Non lo dimenticheremo».

Perché ci avete messo tanto a ringraziare Berlusconi?

«Noi siamo grate a Berlusconi, al governo, a tutte le istituzioni che si sono prodigate per aiutarci. Ma la sera del nostro arrivo eravamo frastornate, ancora sotto choc. Due giorni dopo non ho riconosciuto Veltroni, sul podio con me. Nel nostro comportamento non c’č malizia, né cattiveria. In poche ore ci siamo trovate a stringere migliaia di mani, ci scusiamo se abbiamo mancato di rispetto a qualcuno. Non era nostra intenzione. Per esempio, solo da mezz’ora ho saputo della morte degli ostaggi americani. Non abbiamo tempo di leggere i giornali, vedere la tv, siamo sempre in movimento».

E’ quasi certo che sia stato pagato un riscatto per la vostra liberazione.

«Se č stato pagato un riscatto ci spiace molto. Ma non so nulla. Io credo che questo fosse un gruppo religioso molto politico, che alla fine si sia convinto che non fossimo nemici».

Sono legittimi i sequestri per combattere l’occupazione?

«Io distinguo tra terrorismo e resistenza. La guerriglia č legittima, ma sono contraria ai sequestri di civili».

Le truppe italiane devono andarsene dall’Iraq?

«Sě, senza dubbio. Lo affermavo prima del rapimento e lo ribadisco oggi».

Č legittimo il governo Allawi?

«No, č un burattino nelle mani degli americani».

E le elezioni previste per la fine di gennaio?

«Non saranno legittime. Durante questi giorni di detenzione, che verso la fine erano diventati disperati e tediosissimi, sono giunta alla conclusione che ci vorranno decenni per rimettere in piedi l’Iraq».

Quando ci tornerete?

«Vogliamo farlo. Ma non subito. Occorre attendere la fine dell’occupazione americana».

Lorenzo Cremonesi, 1 ottobre 2004
Corriere della Serra





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