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Mission Accomplished: Der Irak wurde gebrochen / Mission Accomplished: Iraq Is Broken

Von Saul Landau* / By Saul Landau*

Im Folgenden dokumentieren wir - in einer deutschen Übersetzung sowie im englischen Original - einen Artikel des US-amerikanischen Irak-Experten Saul Landau. Der Artikel erschien in der internationalen Internetzeitung ZNet.



Mission Accomplished: Der Irak wurde gebrochen

Von Saul Landau

Kaum zu glauben, dass - angeblich - vernünftige Leute wie US-Senator Joseph Biden (DE), John Kerry (MA) oder Senatorin Hillary Clinton (NY) dazu aufrufen, im Irak “Kurs zu halten” und Verantwortung zu beweisen, indem wir noch mehr US-Soldaten, mit noch mehr Feuerkraft über den Teich schicken.

Ist diesen Leuten eigentlich klar, dass die amerikanischen Soldaten im Irak mehr Schaden anrichten als Nutzen? Je mehr US-Soldaten im Irak, desto mehr Schaden, desto mehr Feinde entstehen uns. Wäre es nicht ein moralischer, verantwortungsvoller Akt der Schadensbegrenzung, wenn wir den Grund für Chaos und Gewalt, nämlich die Präsenz des US-Militärs im Irak, beseitigten?

Seit den frühen 50ger Jahren haben wechselnde US-Präsidenten die CIA und das US-Militär dazu benutzt, andere Länder zu brechen - und keineswegs um andere Länder in Ordnung zu bringen. So desintegrierten die USA 1953 den Iran, indem sie die gewählte Regierung Mossadegh stürzten. 26 Jahre später stürzten die Iraner ihrerseits den von den USA gestützten Schah. 1979 zeigten die Iraner ihre Wut, indem sie Dutzende US-Offizielle als Geiseln nahmen. Das Ajatollah-Regime verpasste Amerika das Etikett “der Große Satan” - für das, was die USA dem Iran angetan hatten.

1954 wurde Guatemala Opfer der CIA: Eine demokratisch gewählte guatemaltekische Regierung wurde gestürzt und durch eine Militär-Gang ersetzt, die 40 Jahre plünderte und tötete. Mit dem Wohlwollen des Pentagon haben diese Gangster in Uniform 100 000 Guatemalteken (das meiste indigene Bauern) abgeschlachtet und das Land ihrer Opfer geraubt. Bis heute hat sich Guatemala nicht erholt.

Am 11. September 1973 half Richard Nixon, Chile ins Chaos zu stürzen - indem er die gewählte chilenische Regierung “destabilisierte“ - und anschließend unterstütze Washington 17 Jahre hindurch die blutige Militärdiktatur des General Augusto Pinochet. Pinochet war ein Experte, wenn es darum ging, Gegner, im In- und Ausland, verschwinden, foltern oder ermorden zu lassen. 1991 erstellte die Nationale Wahrheits- und Versöhnungskommission der mittlerweile zivilen Regierung Chiles eine Liste der Pinochet-Verbrechen: 3197 Menschen wurden ermordet oder “verschwanden”, Zehntausende wurden gefoltert, Hunderttausende ins Exil getrieben.

Im März 2003 gab George W. Bush seinen US-Soldaten Befehl, den Irak zu brechen. Sie zerstörten die Strom- und Wasserversorgung, die Kläranlagen und andere lebenswichtige Reinigungsanlagen. Sie pulverisierten Brücken, öffentliche Orte und Tausende Privathäuser. Am 1. Mai 2003 landete Bush im Pilotenoverall auf der USS Abraham Lincoln und verkündete: “Mission Accomplished”.

Damals lachten seine Kritiker über den Prahlhans - auch ich. Was wir damals nicht begriffen, seine Mission war tatsächlich erfüllt - die Standardmission des US-Militärs seit dem 2. Weltkrieg: Los, brecht noch ein Land.

Bis heute hat die ‘Koalition’ unter Führung der USA nicht wiederaufgebaut, was sie im Irak zerstört hat. Der Versorgungssektor ist noch immer nicht einmal auf dem Stand wie zuzeiten des Saddam-Regimes. Zehntausende Iraker sitzen in Haft, viele werden systematisch gefoltert.

Ali Abbas war einer dieser Gefangenen. Gegenüber dem Journalisten Dahr Jamail sagte Abbas, die amerikanischen Wärter in Abu Ghraib hätten sie mit “Elektrizität behandelt“, um den Willen der irakischen Gefangenen zu brechen. Dabei herrscht in Millionen irakischer Haushalte akuter Strommangel - stundenlang täglich. “Sie haben auf uns geschissen, Hunde gegen uns eingesetzt... und uns ausgehungert.” Abbas zu Dahr Jamail: “Die Amerikaner haben zuerst meinem Hintern Strom verpasst und dann erst meinem Haus” (siehe Dahr Jamails Zeugenaussage vor dem Welttribunal über Irak am 25. Juni 2005 in Istanbul). Laut Schätzungen befinden sich bis zu 80 000 Irakis in Haft, die meisten ohne Anklage.

Die Zerstörung des Irak begann schon 1991 mit dem ersten Golfkrieg. Amerikanische Flugzeuge und amerikanische Artillerie feuerten allein im Südirak mehr als 300 Tonnen Bomben und Granaten ab, die über eine Uranspitze verfügten. Aus diesen Munitionsrückständen haben sich im Laufe der Zeit Partikel gelöst, die von den Menschen eingeatmet werden - auch von US-Soldaten. 2003 ließ Amerika erneut toxisches Material auf den Irak herabregnen.

Im September 2002 besuchte ich im Bagdader Children’s Hospital sterbende Kinder. Die irakischen Ärzte sagten schon damals, es müsse an dem abgereicherten Uran liegen, nur so sei der plötzliche Anstieg der Kinderkrebsrate zu erklären.

Im Juni 2005 schloss Dr. Thomas Fasy von der Mount Sinai School of Medicine aus Datenmaterial, das ihm irakische Kliniken zur Verfügung gestellt hatten, Folgendes: Das abgereicherte Uran hat zu einem drastischen Anstieg bei der Kinderkrebsrate geführt - um mehr als 400% in wenig mehr als 10 Jahren. Die Ionen des Uran haben die Eigenschaft, sich an unser Erbut zu heften - was den deutlichen Anstieg der Leukämierate bei Kindern und die massive Geburtenzunahme von fehlgebildeten Kindern erklärt. Die USA haben (buchstäblich) krebserregende Stoffe auf den Irak losgelassen - auf die irakische Erde, das irakische Wasser, die irakische Luft.

Das giftige Uran hat dem irakischen Gesundheitswesen praktisch den Todesstoß versetzt - ein Gesundheitswesen, das bereits durch das Embargo und die US-Bombardements verheerend geschwächt war, so Dr. Fasy. Ein Kollaps, der auf Kosten von Menschenleben geht (Dr. Fasy am 26. Juni 2005 auf dem Welttribunal über Irak).

Im November 2004 führte das US-Militär eine Strafaktion gegen Falludschah durch, eine irakische Kleinstadt mit 300 000 Einwohnern. Die Aktion gegen Falludschah war schlimmer als das, was die Nazis 1936 mit ihren Bomben Guernica angetan hatten. Falludschah wurde zum Trümmerfeld, es gab Tausende von Toten.

Auch im Bereich der Wirtschaft wurde der Irak von Washington gebrochen - indem die sozialistischen Aspekte abgeschafft wurden. Kolonialverwalter J. Paul Bremer zwangsernährte die Iraker mit einer Verfassung, die das statische irakische Wirtschaftssystem aufbrechen sollte. Bremers Plan war es, rund 200 staatliche Unternehmen zu privatisieren. In Umm Qasr ging die Verwaltung der Hafenanlagen an die amerikanische Firma Stevedoring Services of America. “Bremer weigerte sich hartnäckig, die rasch zunehmende Arbeitslosigkeit und die soziale Zerrüttung zur Kenntnis zu nehmen, Folgen der Zerstörung der sozialen Ordnung”. “Falls der Privatisierung nicht Einhalt geboten wird”, so Naomi Klein weiter, “wird der ‘freie Irak’ das ausverkaufteste Land der Welt” (aus: ‘The Nation’, 28. April 2003).

Die Iraker leisten Widerstand. Immer wieder kommt es zu Sabotageanschlägen auf Öl-Pipelines - eine Taktik, die dazu führt, dass den großen Ölkonzernen die Lust auf irakisches Öl vergeht. Hinzu kommt, dass die Ölfirmen von der derzeitigen OPEC-Vereinbarung - 60$ pro Barrel - profitieren. Warum sollten sie also etwas ändern wollen?

Auch die Arbeiter im Irak haben den Verkauf ihrer staatlichen Unternehmen an die Ausländer alles andere als begrüßt. Einige Belegschaften drohen gar damit, Kaufinteressenten zu ermorden. Eine Situation, in der Investoren kaum von einem positiven Investitionsklima im modernen Irak ausgehen können (siehe Naomi Kleins Vortrag an der Cal Poly Pomona, im November 2004).

Die Präsenz amerikanischer Soldaten macht das Chaos, das den Irak im Griff hält, nicht besser. Die Iraker, die vor dem Welttribunal über Irak in Istanbul aussagten, berichteten von einem großen Hass, den ihr Volk gegenüber den Besatzern hegt. Die Iraker fühlten sich erniedrigt - nicht nur durch die bekannt gewordenen Vorgänge in Abu Ghraib, sagen sie. Auf Routine-Patrouillen und bei Razzien knallten schießwütige junge amerikanische Soldaten unschuldige Iraker nieder. Piloten ließen ihre Bomben über den Koordinaten bewohnter Gebiete niedergehen. In der Dokumentation ‘Gunner Palace’ aus dem Jahr 2004 sind Szenen zu sehen, die an die amerikanische TV-Show ‘Cops’ erinnern: GIs, die Türen eintreten und mit dem Finger am Abzug ins Haus gestürmt kommen. Sie brüllen, “auf den Boden nieder, Motherfucker”, während Frauen kreischen und Kinder weinen. Die Männer werden gedemütigt und mit gefesselten Händen ins Gefängnis abtransportiert. Anschließend kehren die Soldaten in ihre chicken Quartiere zurück und zählen die Tage, bis es wieder heim geht. So wie damals die amerikanischen Soldaten in Vietnam (vor mehr als drei Jahrzehnten) riskieren die amerikanischen Truppen im Irak ihr Leben, ihre gesunden Glieder und ihre psychische Gesundheit. Der Filmemacher stellt klar, dass die meisten amerikanischen Soldaten gar nicht wissen, was ihre (militärische) Mission im Irak ist.

Die Iraker haben auch nicht vergessen, wie die amerikanischen Truppen untätig zusahen, als die historischen Kulturschätze des Irak in großem Stil geplündert wurden (kann man die Zerstörung des alten Babylon reparieren?). Der Irak erlebte damals eine Welle der Gewalt - und Amerikaner in Waffen standen daneben und zuckten die Schultern. Früher konnten Irakerinnen sicher über die Straße gehen - heute nicht mehr. Die US-Besatzung hat Schiiten und Sunniten gegeneinander aufgehetzt, Kurden gegen Turkmenen. Einige irakische Christen sind aus Angst schon nach Syrien geflohen. Alles Fakten, die Bush unerwähnt lässt. Er ignoriert die Gewalt und das Chaos, die das tägliche Leben im Irak bestimmen. Junge Iraker werden von US-Personal zu Polizisten ausgebildet - aber nicht alle überleben die Selbstmordanschläge oder andere Angriffe, wie sie regelmäßig gegen die Polizei verübt werden.

Es ist dieses Irakszenario, das manch hochrangiger Demokrat immer noch nicht begriffen zu haben scheint - die Realität. Nach wie vor reden diese Leute von “unserer Verpflichtung”, den Irak in Ordnung zu bringen. Aber mit Worten lässt sich kein kaputtes Leben retten, kein Eigentum schützen. Verpflichtung zu Demokratie bedeutet mehr, als dass die USA eine irakische Regierung einsetzen und für demokratisch erklären, Demokratie bedeutet mehr, als Wahlen zu erzwingen, bei denen Millionen Iraker tapfer ihre Stimme abgeben - ohne dass unsere Medien berichteten, wofür diese Leute eigentlich gestimmt haben. Das Weiße Haus und die Medien zogen es vor, die frappierende Tatsache unter den Teppich zu kehren, dass eine Mehrheit der Iraker gegen den Favoriten der USA, Iyad Allawi, gestimmt hat. Die Wähler gaben ihre Stimme mehrheitlich der United Iraqi Alliance, einem Bündnis, das “einen Zeitplan für den Abzug der multinationalen Kräfte aus dem Irak” fordert (The Nation vom 11. Februar 2005).

Aber anstatt die Abzugsforderung aufzugreifen - bevor noch mehr Schaden entsteht -, fordern diese verrückten Demokratischen Senatoren von Bush die Entsendung zusätzlicher Soldaten in den Irak. Ironischerweise präsentierte sich Bush als der Moderatere, als er am Unabhängigkeitstag, dem 4. Juli, die patriotische Einheit beschwor und die Flagge wehen ließ.

Was mögen die Iraker wohl empfunden haben, als sie die amerikanische Flagge am 4. Juli flattern sahen? Im Namen dieser Fahne hat das US-Militär unsere Städte zerstört, unsere Menschen gefoltert und grundlos erschossen - an Checkpoints oder wo auch immer US-Soldaten patrouillieren. Die Iraker leiden unter einem eklatanten Mangel an Elektrizität, an Trinkwasser und Nahrungsmitteln, sichere Jobs gibt es nicht. Dennoch wiederholt Bush beständig, er habe den “Irak befreit”.

Am 28. Juni sprach Bush vor den Special Forces in Fort Bragg und stellte die rhetorische Frage: “War es das Opfer wert?” (nachdem er zuvor festgestellt hatte, dass “unser” Volk viel geopfert hat, um diesen Krieg zu führen). Seine Antwort auf die eigene Frage kam schnell: “Es war es wert...”

Was hat der Krieg im Irak George Bush selbst gekostet - außer vielleicht ein paar verpasste Video-Golfstunden?

“Es gibt noch viel für uns zu tun”, stellte Bush fest. Bush - wahrlich ein nationales Vorbild in punkto harte Arbeit und Opferbereitschaft, dieser Bush! Die Iraker werden annehmen, dass jene US-Senatoren der Demokratischen Partei, die weitere Truppen für den Irak fordern, entweder verrückt sind oder extreme Opportunisten. Noch mehr Truppen würde bedeuten, es dauert noch länger, bis die Iraker die Integrität ihrer kaputten Gesellschaft wieder einigermaßen hergestellt haben werden.

Übersetzt von: Andrea Noll

* Saul Landau hat vor dem ‘Welttribunal über Irak’ ausgesagt (24. - 27. Juni 2005 in Istanbul).

Quelle: ZNet Deutschland, 14. Juli 2005;
Internet: www.zmag.de



Mission Accomplished: Iraq Is Broken

by Saul Landau*

It’s hard to believe that supposedly intelligent people like Senators Joseph Biden (DE), Hillary Clinton (NY) and John Kerry (MA) call for “staying the course” in Iraq and acting responsibly by] sending more US troops with more fire power over there.

Don’t they understand that American soldiers break, not fix? The more US soldiers in Iraq, the more damage they will do and the more enemies they will make. To limit damage, to act morally and responsibly, remove the cause of violence and chaos in Iraq: the US military presence.

Since the early 1950s, US Presidents have used troops and the CIA to break other countries, not fix them. In 1953, the CIA shattered Iran’s integrity by overthrowing the elected Mossadegh government. 26 years later, Iranians overthrew the US-backed Shah. In 1979, Iranians showed the depth of their rage by also seizing scores of US officials as hostages. The Ayatollah’s regime labeled the United States “The Great Satan” – for screwing their country.

In 1954, the CIA smashed Guatemala by overthrowing a democratically elected government and replacing it with a military gang that killed and looted for forty years. Embraced by the Pentagon, these gangsters in uniform slaughtered as many as 100,000 Guatemalans (mostly indigenous peasants) and stole their land. The country has not yet recovered.

On September 11, 1973, Richard Nixon helped rupture Chile by “destabilizing” its elected government. For seventeen subsequent years, Washington supported a bloody military dictatorship led by General August Pinochet, a specialist in assassinating, disappearing and torturing his opponents at home and abroad. In 1991, the civilian government’s National Truth and Reconciliation Commission listed Pinochet’s crimes: 3,197 people assassinated or disappeared, tens of thousands tortured, hundreds of thousands forced into exile.

In March 2003, George W. Bush ordered the US military to break Iraq. The US arsenal destroyed the electricity and water supply, damaged sewage treatment and other vital sanitary facilities and pulverized bridges, other public places and thousands of homes. On May 1, 2003, dressed in a jump suit, Bush landed on the USS Abraham Lincoln and announced: “Mission Accomplished.”

His critics, myself included, laughed at such braggadocio. We misunderstood him. He had accomplished the standard post-WWII US military mission: He broke another country.

The US-led Coalition has not restored what it demolished in Iraq, nor reestablished services to the level of Saddam Hussein’s regime. They imprisoned tens of thousands of Iraqis, subjecting many of those to systematic torture.

Former prisoner Ali Abbas told journalist Dahr Jamail that to break the will of Iraqi prisoners, US guards at Abu Ghraib “used electricity on us” while millions of homes lacked electricity for hours each day. “They also shit on us, used dogs against us…and starved us.” As Abbas told Jamail, “the Americans delivered electricity to my ass before they brought it to my house” (Jamail testimony at the World Tribunal on Iraq, June 25, 2005, Istanbul). Estimates of Iraqis in prison range as high as eighty thousand, most of whom have not been charged.

In 1991, during the first Gulf War, the breaking began. US planes and artillery delivered more than 300 tons of uranium tipped bombs and shells to targets in southern Iraq alone. Residue from these weapons turned into particles that people -- including US troops –inhaled. In 2003, more US toxic material rained down on the Iraqi environment.

In September 2002, I saw dying kids in the Baghdad Children’s Hospital. Iraqi doctors had already surmised that only the presence of depleted uranium could have caused such a profound spike in the cancer rates among children.

In June 2005, Dr. Thomas Fasy of the Mr. Sinai School of Medicine concluded that data from Iraqi hospitals indicated that depleted uranium’s effect had shown up dramatically in a more than 400% rise in children’s cancer in just over a decade. Uranium ions bond with DNA and this, he said, has also caused a notable leap in children’s leukemia rates along with sharply elevated incidences of congenital birth defects. The United States literally released cancer-causing material into Iraqi air, soil and water.

This toxic metal had performed the coup de grace to the Iraqi health system, already devastated by US bombing and embargo, Fasy said. The cost of such breakage: human life (World Tribunal on Iraq, June 26, 2005).

In November 2004, US soldiers carried out punitive action in Falluja, a city of some 300,000 residents, an operation that surpassed the 1936 Nazi bombing of Guernica in Spain. Falluja was reduced to rubble. Thousands died.

On the economic front, Washington broke Iraq as well – of its socialist habit. US colonial administrator J. Paul Bremer forced a constitution down Iraqi throats – to break their statist economic system. He planned to privatize some 200 state-owned enterprises. Management of port facilities at Umm Qasr went to Stevedoring Services of America, a US company. “Bremer studiously ignored the rapidly rising unemployment and social disorder that arose from the destruction of a social order.” “If privatization isn’t halted,” wrote Naomi Klein, ‘free Iraq’ will be the most sold country on earth” (The Nation, April 28, 2003).

But Iraqis resist. They continually sabotage the oil pipeline. Indeed, such tactics have caused major oil companies to lose enthusiasm for owning Iraqi oil. Besides, they do well under the current OPEC arrangement -- $60 a barrel -- and have no wish to change it.

Iraqi workers also have not welcomed the selling of state-owned factories to foreigners. Some work forces have even threatened to assassinate prospective buyers. This does not make investors feel as if modern Iraq provides a welcome climate (Naomi Klein, speech at Cal Poly Pomona, November 2004).

The chaos that engulfs Iraq does not improve from the presence of US troops. Iraqis who testified in the Istanbul World Tribunal on Iraq told about intense hatred of their people for the occupiers. The Iraqis feel abused by far more than the publicized incidents at Abu Ghraib. On routine US patrols and raids, trigger-happy young soldiers gun down innocent Iraqis. Pilots drop bombs on coordinates where people live. The 2004 documentary Gunner Palace resembles scenes from the TV show Cops. GIs bash down doors, charge into homes with fingers on rifle triggers shouting “on the floor motherfucker,” while women scream and children cry. The humiliated and handcuffed men go to prison. The soldiers then return to their posh living quarters and count the days remaining before they can go home. Like the GIs in Vietnam three plus decades ago, those in Iraq sacrifice lives, limbs and psyches. But as the film makes clear, most don’t know the purpose of their military mission.

Indeed, Iraqis recall well how US troops watched passively while massive looting took place of their national, historic treasure [How does one fix a broken Babylon? A crime wave swept the country and Armed Americans shrugged. Women can no longer walk the streets in safety as they once did. US occupations has also pitted Sunnis against Shiites, Kurds against Turkmen. Some Iraqi Christians have fled in fear to Syria. Bush omitted these facts and ignored the violence and chaos that define daily life. US personnel avidly train young Iraqis into constabulary form – those that survive the regular suicide bombings and other attacks aimed at the police.

This scenario – reality -- does not penetrate the heads of key Democrats who continue to talk about “our obligation” to fix Iraq. Words don’t fix broken lives or property. Commitment to democracy calls for more than the United States appointing an Iraqi government and calling it democratic or forcing an Iraqi election in which millions bravely voted, but for what never got reported. The media and the White House ignored the startling fact that the majority of Iraqis voted against the US-chosen Iyad Allawi and for the United Iraqi Alliance, which demanded “a timetable for the withdrawal of the multinational forces from Iraq” (The Nation, February 11, 2005).

Instead of picking up on the withdrawal demand, before more breakage occurs, foolish Democratic Senators demand that Bush send in more troops. Bush ironically appears as more moderate as he appeals for patriotic unity in the form of flying the flag on July 4.

What must Iraqis feel at the sight of that flag on July 4? In its name, the US military has destroyed their cities, tortured their people, shot many of them for no reason at checkpoints or wherever the troops happened to be patrolling. Iraqis have scarce electricity, food and water and no secure jobs. Yet, Bush keeps repeating that he “liberated Iraq.”

On June 28, addressing the Special Forces at Fort Bragg, Bush asked implying that “our” people had given up a lot to wage his war : “Is the sacrifice worth it?” He quickly answered his own question. “It is worth it…”

The Iraq war has cost him nothing – perhaps a few hours of missed video golf.

“We have more work to do,” he stated. Yes, Bush stands as a national model of sacrifice and hard work! And Iraqis must think that those Democrats who ask for more troops are either crazy or stark opportunists. It will take them that much longer to restore some integrity to their broken society.

* Landau testified before the World Tribunal on Iraq June 24-27, Istanbul.

Source: ZNet, July 14, 2005;
Internet: www.zmag.org



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