Menschenrechte: Gegen das Lügen- und Verschweigekartell
FriedensJournal 3/2011 erschienen
Vor kurzem erschien das dritte Heft (Mai/Juni) des Jahrgangs 2011 des FriedensJournals, der Zweimonatszeitung des "Friedensratschlags" (Im Internet:
www.frieden-und-zukunft.de [externer Link]. Was es darin zu lesen gibt und wie diese Zeitschrift zu abonnieren ist, entnehmen Sie bitte nachfolgenden Informationen.
Aus dem Inhalt:
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Undefinierbare Menschenrechte – geringer Nutzen (Norman Paech)
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Libyen: Bomben für Menschenrechte? (Joachim Guilliard)
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Afghanistan: NATO-Terror contra Menschenrechte (Matin Baraki)
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Jugoslawien, Afghanistan, Libyen: Gegen die Logik des Krieges (Peter Strutynski)
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Moratorium? – AKW's abschalten, Atomwaffen verschrotten (Matthias Jochheim)
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Uranmunition: Verstrahlt in alle Ewigkeit (Karin Leukefeld)
Und:
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"Friedensblätter" - Die Seite des Friedensnetzes Baden-Württemberg (mit dem Schwerpunkt: Ostermärsche in Baden Württemberg)
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Internet-Tipps zum Thema Menschenrechte
Gegen das Lügen- und Verschweigekartell (Editorial)
Liebe Leserinnen und Leser,
bereits mehrere Tage nach dem
Bekanntwerden der Havarie im AKW
Fukushima war im Prinzip eines bereits
klar: Eine offene und wahrheitsgemäße
Berichterstattung über die tatsächlichen
Vorgänge und das Ausmass
der sich abzeichnenden Katastrophe
war nicht zu erwarten. So war
in den ersten Wochen der Reaktorkatastrophe
noch häufig in den Medien
die Rede davon, dass diese nicht mit
Tschernobyl vergleichbar sei. Unter
den Augen der Weltöffentlichkeit
zeichnete sich jedoch bereits sehr früh
ab, dass die Informationspolitik des
AKW-Betreibers - und auch der japanischen
Regierung - im Umgang mit der
Katastrophe von Tschernobyl durch
die damalige sowjetische Regierung
durchaus vergleichbar war.
Jetzt, wo die Katastrophe von Fukushima
weitestgehend aus den Nachrichten
verschwunden ist, wird sehr
wenig kommuniziert und publiziert,
was die Langzeitfolgen betrifft. In seinem
Gastbeitrag weist der IPPNWVorsitzende
Matthias Jochheim auf die
zu befürchtenden Langzeitfolgen hin,
die sich nach früheren Atomunfällen
eingestellt haben und weitgehend vertuscht
wurden, obwohl die Statistiken
die Dramatik von atomaren Langzeitwirkungen
eindeutig belegen.
Insofern waren auch die Atombombenabwürfe
auf Hiroshima und Nagasaki
ähnlich gelagerte Katastrophen,
mit letztlich mehr Langzeitopfern als
direkten Opfern des kurzfristig wirksamen
atomaren Massenmordes.
Am stärksten funktioniert das Verschweigekartell
heutzutage bei dem,
was manche als das größte Verbrechen
unserer Zeit bezeichnen, nämlich
den Einsatz von Uranmunition an
Kriegsschauplätzen auf dem Balkan,
vor allem aber im Irak, sowie in Afghanistan
und - was zu befürchten ist -
auch in Libyen. Karin Leukefeld beleuchtet
in ihrem Beitrag dieses in den
Medien bewusst totgeschwiegene
Thema.
In dem Schwerpunktthema dieser
Ausgabe geht es um die doppelten
Standards bei Menschenrechten als
Argumentation bei Kriegstreibern. Bereits
vor Beginn des Krieges war absehbar,
was uns als Friedensbewegung
eigentlich bestens bekannt sein
sollte: Jeder Krieg beginnt mit faustdicken
Lügen, siehe dazu auch das Zitat
von Eugen Drewermann aus einer früheren
Ausgabe des Friedensjournals
auf Seite 14. Wir wissen heute (noch)
nicht, was an den Beschuldigungen zu
Menschenrechtsverletzungen durch
das Gaddafi-Regime wirklich dran ist.
Offensichtlich werden aber falsche Behauptungen
in die Welt gesetzt und
dem gegenüber bekannte Fakten verschwiegen.
Die Realität eines einmal
ausgelösten Krieges lässt hinterher
von den propagandistisch behaupteten
humanitären Zielen jedenfalls nichts
mehr erkennen. Dieses haben wir in
der vorliegenden Ausgabe mit mehreren
aufeinander abgestimmten Beiträgen
durch Stammautoren aufgearbeitet.
Zunächst beschäftigt sich Norman
Paech mit dem doppelzüngigen Diskurs
in der weltweiten Menschenrechtsdebatte.
Joachim Guilliard rückt
einige Fakten über Libyen zurecht und
stellt die leider berechtigte Frage, ob
Libyen ein ähnliches Schicksal zu befürchten
hat wie der Irak. Wie es aktuell
mit der Situation der Menschenrechte
im NATO-Protektorat Afghanistan
aussieht, schildert Matin Baraki,
der soeben von einem zweimonatigen
Aufenthalt in seiner Heimat nach
Deutschland zurück gekommen ist.
Schließlich erinnert Peter Strutynski an
die mittlerweile sich leider einstellende
Kontinuität deutscher Kriegspolitik seit
dem Balkankrieg und der damit einhergehenden
einseitigen Strapazierung
der Menschenrechtsfrage.
Karl-Heinz Peil
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