Dieser Internet-Auftritt kann nach dem Tod des Webmasters, Peter Strutynski, bis auf Weiteres nicht aktualisiert werden. Er steht jedoch weiterhin als Archiv mit Beiträgen aus den Jahren 1996 – 2015 zur Verfügung.

Menschenrechte: Gegen das Lügen- und Verschweigekartell

FriedensJournal 3/2011 erschienen

Vor kurzem erschien das dritte Heft (Mai/Juni) des Jahrgangs 2011 des FriedensJournals, der Zweimonatszeitung des "Friedensratschlags" (Im Internet: www.frieden-und-zukunft.de [externer Link]. Was es darin zu lesen gibt und wie diese Zeitschrift zu abonnieren ist, entnehmen Sie bitte nachfolgenden Informationen.

Aus dem Inhalt:

  • Undefinierbare Menschenrechte – geringer Nutzen (Norman Paech)
  • Libyen: Bomben für Menschenrechte? (Joachim Guilliard)
  • Afghanistan: NATO-Terror contra Menschenrechte (Matin Baraki)
  • Jugoslawien, Afghanistan, Libyen: Gegen die Logik des Krieges (Peter Strutynski)
  • Moratorium? – AKW's abschalten, Atomwaffen verschrotten (Matthias Jochheim)
  • Uranmunition: Verstrahlt in alle Ewigkeit (Karin Leukefeld)
Und:
  • "Friedensblätter" - Die Seite des Friedensnetzes Baden-Württemberg (mit dem Schwerpunkt: Ostermärsche in Baden Württemberg)
  • Internet-Tipps zum Thema Menschenrechte

Gegen das Lügen- und Verschweigekartell (Editorial)

Liebe Leserinnen und Leser,

bereits mehrere Tage nach dem Bekanntwerden der Havarie im AKW Fukushima war im Prinzip eines bereits klar: Eine offene und wahrheitsgemäße Berichterstattung über die tatsächlichen Vorgänge und das Ausmass der sich abzeichnenden Katastrophe war nicht zu erwarten. So war in den ersten Wochen der Reaktorkatastrophe noch häufig in den Medien die Rede davon, dass diese nicht mit Tschernobyl vergleichbar sei. Unter den Augen der Weltöffentlichkeit zeichnete sich jedoch bereits sehr früh ab, dass die Informationspolitik des AKW-Betreibers - und auch der japanischen Regierung - im Umgang mit der Katastrophe von Tschernobyl durch die damalige sowjetische Regierung durchaus vergleichbar war.

Jetzt, wo die Katastrophe von Fukushima weitestgehend aus den Nachrichten verschwunden ist, wird sehr wenig kommuniziert und publiziert, was die Langzeitfolgen betrifft. In seinem Gastbeitrag weist der IPPNWVorsitzende Matthias Jochheim auf die zu befürchtenden Langzeitfolgen hin, die sich nach früheren Atomunfällen eingestellt haben und weitgehend vertuscht wurden, obwohl die Statistiken die Dramatik von atomaren Langzeitwirkungen eindeutig belegen.

Insofern waren auch die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki ähnlich gelagerte Katastrophen, mit letztlich mehr Langzeitopfern als direkten Opfern des kurzfristig wirksamen atomaren Massenmordes.

Am stärksten funktioniert das Verschweigekartell heutzutage bei dem, was manche als das größte Verbrechen unserer Zeit bezeichnen, nämlich den Einsatz von Uranmunition an Kriegsschauplätzen auf dem Balkan, vor allem aber im Irak, sowie in Afghanistan und - was zu befürchten ist - auch in Libyen. Karin Leukefeld beleuchtet in ihrem Beitrag dieses in den Medien bewusst totgeschwiegene Thema.

In dem Schwerpunktthema dieser Ausgabe geht es um die doppelten Standards bei Menschenrechten als Argumentation bei Kriegstreibern. Bereits vor Beginn des Krieges war absehbar, was uns als Friedensbewegung eigentlich bestens bekannt sein sollte: Jeder Krieg beginnt mit faustdicken Lügen, siehe dazu auch das Zitat von Eugen Drewermann aus einer früheren Ausgabe des Friedensjournals auf Seite 14. Wir wissen heute (noch) nicht, was an den Beschuldigungen zu Menschenrechtsverletzungen durch das Gaddafi-Regime wirklich dran ist. Offensichtlich werden aber falsche Behauptungen in die Welt gesetzt und dem gegenüber bekannte Fakten verschwiegen.

Die Realität eines einmal ausgelösten Krieges lässt hinterher von den propagandistisch behaupteten humanitären Zielen jedenfalls nichts mehr erkennen. Dieses haben wir in der vorliegenden Ausgabe mit mehreren aufeinander abgestimmten Beiträgen durch Stammautoren aufgearbeitet.

Zunächst beschäftigt sich Norman Paech mit dem doppelzüngigen Diskurs in der weltweiten Menschenrechtsdebatte. Joachim Guilliard rückt einige Fakten über Libyen zurecht und stellt die leider berechtigte Frage, ob Libyen ein ähnliches Schicksal zu befürchten hat wie der Irak. Wie es aktuell mit der Situation der Menschenrechte im NATO-Protektorat Afghanistan aussieht, schildert Matin Baraki, der soeben von einem zweimonatigen Aufenthalt in seiner Heimat nach Deutschland zurück gekommen ist. Schließlich erinnert Peter Strutynski an die mittlerweile sich leider einstellende Kontinuität deutscher Kriegspolitik seit dem Balkankrieg und der damit einhergehenden einseitigen Strapazierung der Menschenrechtsfrage.

Karl-Heinz Peil

Erscheinungsweise und Bezugsbedingungen

Das Friedens-Journal erscheint sechs mal jährlich und ist zum Solipreis von 15,00 EUR über die Redaktionsanschrift (siehe unten) zu beziehen.
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Das FriedensJournal wird herausgegeben vom Bundesausschuss Friedensratschlag.
Redaktion:
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