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FriedensJournal 2/2008 erschienen

Thema: "Dem Frieden eine Chance". Mit Beiträgen von Boryana Aleksandrova, Norman Paech, Otfried Nassauer, Monty Schädel, Peter Strutynski, Horst Trapp, Jürgen Wagner u.a.

Editorial: Die Friedensbewegung ist mehr als sie scheint

Vor genau fünf Jahren gab es weltweit mächtige Demonstrationen gegen den damals drohenden Irak- Krieg. Vor diesem Hintergrund stellt Peter Strutynski in dieser Ausgabe des Friedensjournals die Frage zur Situation der Friedensbewegung: "Vor fünf Jahren eine Supermacht -- heute eine Fußnote?" Nicht nur sein Beitrag liefert eine erheblich positivere Aussage, als man dieses an Teilnehmerzahlen von Demonstrationen, wie z. B. bei den anstehenden Ostermärschen festmachen kann. Am deutlichsten erkennt man den Einfluss der Friedensbewegung an der wackligen Grundlage des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan. So war die entsprechende Diskussion auf der jüngsten Münchner Sicherheitskonferenz ein "Schmierentheater", so die Meinung unseres Autors Jürgen Wagner. Während man einerseits die Forderung nach einer Intensivierung der Bundeswehreinsätze durch US-Verteidigungsminister Gates zurückwies, war das Einverständnis der Bundesregierung hinter vorgehaltener Hand bereits vorhanden. Die ablehnende Haltung der Bevölkerung zum Afghanistankrieg forderte eben ihren Tribut.

Mit der geplanten Afghanistankonferenz im Juni und einer parallel dazu laufenden Unterschriftenkampagne für eine Bundestagspetition wird die Friedensbewegung ihren Druck an der druckempfindlichsten Stelle der herrschenden Kriegspolitik noch verstärken.

Formen des Widerstandes ergeben sich aber auch auf anderen Ebenen. So muss die Bundeswehr zunehmend aggressiver um den "Arbeitsplatz" Bundeswehr werben. Immer mehr Jugendlichen wird bewusst, dass es sich bei der Bundeswehr um eine Armee in Kriegseinsätzen handelt und Afghanistan ist schon lange ein schmutziger Krieg. Monty Schädel stellt in seinem Gastbeitrag die Anti-Rekrutierungskampagne der DFG-VK dar.

Impulse für die Friedensbewegung ergeben sich auch durch die nach den jüngsten Landtagswahlen veränderte Parteienlandschaft in Deutschland. Das Friedensjournal stellte deshalb Willi van Ooyen -- als Sprecher der Infostelle Ostermarsch und frisch gebackenen Landtagsabgordneten -- die Frage, inwieweit auch in Landtagen Friedensthemen eingebracht werden können, die eigentlich Bundesthemen sind.

Die Friedensbewegung ist deshalb mehr als sie vordergründig scheint. Grund genug, um sich auch in diesem Jahr wieder an einem der zahlreichen örtlichen Ostermärsche zu beteiligen.

Karl-Heinz Peil

Inhaltsverzeichnis:
  • Friedensbewegung: Vor fünf Jahren eine Supermacht - heute eine Fußnote? (Peter Strutynski)
  • Deutschland: Friedenspolitik im Landtag? (Interview mit Willi van Ooyen)
  • Bundeswehr und Anti-Rekrutierungsarbeit (Monty Schädel)
  • NATO: Münchner Sicherheitskonferenz 2008 (Jürgen Wagner)
  • USA/ Nahost: Bush-Besuch in Israel und Palästina (Boryana Aleksandrova)
  • Afghanistan: Schon lange ein schmutziger Krieg (Norman Paech)
  • Pakistan: Nuklearwaffensicherheit (Otfried Nassauer)
  • Zum Tode von Horst Stuckmann (Horst Trapp)
Das Friedens-Journal erscheint sechs mal jährlich und ist zum Solipreis von 15,00 EUR über die Redaktionsanschrift zu beziehen.

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Herausgeber: Bundesausschuss Friedensratschlag

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