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Kriege verhindern - Einsatzkräfte auflösen

Einladung zu einem "kleinen friedensratschlag" am 17. Juni 2001

Die Friedens- und Zukunftswerkstatt e.V. (Frankfurt a.M.) in Zusammenarbeit mit dem Bundesausschuss Friedensratschlag lädt ein zu einer Aktionsberatung der Friedensbewegung

Sonntag, 17. Juni 2001

12 bis 16.30 Uhr
in Frankfurt am Main
Haus der Jugend / Deutschherrnufer 12


Die Bundeswehr als Interventions- und Angriffsarmee - Wir sagen NEIN !
Krieg ist wieder zu einem Mittel der Politik geworden. Statt Mechanismen zu einer wirksamen Krisenprävention aufzubauen, wird derzeit eine weitere Militarisierung der Politik forciert. Mit der Erneuerung der Bundeswehr "von Grund auf" beteiligt sich die Bundesregierung an dieser Politik. Sie verweist zwar darauf, dass ein Angriff auf die Bundesrepublik derzeit und absehbar als unwahrscheinlich gilt und beschließt die Verkleinerung der Bundeswehr auf 282.000 SoldatInnen (in 2010). Doch gleichzeitig werden umfangreiche Aufrüstungsprogramme eingeleitet und jene Kräfte der Bundeswehr aufgestockt, die für Auslandseinsätze vorgesehen sind.

Die Bundeswehr soll zu einer hochtechnisierten, mit modernsten Waffen ausgerüsteten Angriffsarmee umstrukturiert werden. Dazu sollen Truppenteile, die weltweit Krieg führen können - die "Einsatzkräfte" der Bundeswehr - auf 150.000 SoldatInnen fast verdreifacht werden. Die Bundeswehr soll in die Lage versetzt werden, gleichzeitig mindestens zwei Kriege für NATO oder EU, allein oder in "ad-hoc-Koalitionen" mit anderen Ländern zu führen. Zu diesem Zweck stehen auf der Beschaffungsliste Großraumflugzeuge, Kampfhubschrauber, Eurofighter, Marschflugkörper, Panzer, Kriegsschiffe und ein Satellitenaufklärungssystem. Während die Bevölkerung durch einen verschärften Sparkurs im Sozial- und Bildungsbereich drangsaliert wird, sollen für die etwa 200 Kriegswaffenprojekte in den nächsten 14 Jahren mindestens 210 Milliarden DM verschwendet werden.

Der Umbau der Bundeswehr ist eingebettet in die im Aufbau befindliche EU-Interventionstruppe sowie die veränderte NATO-Strategie. Nach dieser Strategie sollen mit militärischen Mitteln die wirtschaftlichen Interessen der NATO-Staaten durchgesetzt werden.

Zu den diesjährigen Ostermärschen wurde aus der Friedensbewegung eine Kampagne gegen den geplanten Umbau der Bundeswehr in eine Interventionsarmee gestartet. Mit dem Appell "Kriege verhindern - Einsatzkräfte auflösen" wandten sich viele Friedensgruppen, Organisationen und Einzelpersonen an die Öffentlichkeit und forderten statt einer weiteren Militarisierung eine Zivilisierung der Politik.

Auf der Aktionskonferenz am 17. Juni 2001 - dem "kleinen Friedensratschlag" - soll über den weiteren Verlauf der Kampagne, mögliche Aktionsformen und nächste Schwerpunkte beraten werden.

Ablauf
  • 12.00 - 12.15 Uhr: Begrüßung, Eröffnung (Willi van Ooyen, Friedens- und Zukunftswerkstatt Frankfurt)
  • 12.15 - 13.30 Uhr: Kriege verhindern - zivile Prävention statt militärische Reaktion
    Vortrag mit Diskussion; Referent: Prof. Dr. Ulrich Albrecht
    13.30 - 14.00 Uhr: Pause
  • 14.00 - 15.00 Uhr: Einsatzkräfte auflösen - Die Bundeswehr darf keine Angriffsfähigkeit erlangen
    Vortrag mit Diskussion; Referent: Tobias Pflüger, IMI e.V.
    15.00 - 15.15 Uhr: Pause
  • 15.15 - 16.30 Uhr: Abschlussdiskussion/Aktionsberatung
    Moderation: Dr. Peter Strutynski, Bundesausschuss Friedensratschlag
    16.30 Uhr: Ende

Veranstaltungsort: Haus der Jugend, Deutschherrnufer 12, 60594 Frankfurt

Anreise:

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
am Hauptbahnhof zum Hauptausgang und mit der Straßenbahnlinie 16 Richtung "Offenbach Stadtgrenze" bis zur Haltestelle "Lokalbahnhof" fahren (Fahrzeit ca. 20 Min.), zu Fuß die Dreieichstraße Richtung Norden bis zum Main, links in die Straße "Deutschherrnufer", nach ca. 100 liegt das Haus der Jugend auf der linken Seite.

Mit dem PKW:
von Norden: auf der A5 bis zum Bad Homburger Kreuz, auf der A661 Richtung Offenbach bis Abfahrt Offenbach-Kaiserlei.
von Süden: am Frankfurter Kreuz auf die A3 Richtung Würzburg bis Offenbacher Kreuz, dort auf die A661 Richtung Offenbach bis Abfahrt Offenbach-Kaiserlei.
von Osten und Westen: auf der A3 bis Offenbacher Kreuz, dort auf die A661 Richtung Offenbach bis Abfahrt Offenbach-Kaiserlei.
ab Abfahrt Offenbach-Kaiserlei: Richtung Frankfurt-Sachsenhausen, ca. 3 km am Main entlang bis Deutschherrnufer.

Veranstalter:
Friedens- und Zukunftswerkstatt e.V. (Frankfurt am Main) in Zusammenarbeit mit dem Bundesausschuss Friedensratschlag

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